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Museum August Kestner Schmuck

Schmuck

Objekte aus Edelmetallen und anderen Materialien, die zur Zierde dienen.

[ 31 Objekte ]

Armreif mit Medaillon

Der geschlossene, leicht ovale Reif ist aus einem breiten nach außen gewölbten Silberstreifen geschmiedet. Er verbreitert sich an der Nahtstelle; die Enden stoßen leicht zusammen. Auf die Nahtstelle ist eine flache silberne Scheibe aufgelötet, die von einem ebenfalls silbernen Perldraht umgeben ist, der von ehemals vier gegenüberliegenden Perlen geziert ist. Auf die Scheibe aufgesetzt ist ein Preßblech-Medaillon aus Gold. Das undeutliche Motiv zeigt eine weibliche, stehende Gottheit (Minerva ?), die auf der ausgetreckten rechten Hand eine kleine Figur (Eros oder Paladion?) trägt. Armreifen dieser Art kennt man insbesondere aus Kleinasien. Die aufgesetzten Preßblechscheiben zeigen Gottheiten oder Heroen. Die Motive sind in der Regel sehr einfach und flüchtig gearbeitet, teilweise stark stilisiert. Fundzusammenhänge kennt man in der Regel nicht. (AVS)

Zierbrakteat (sog. A-Brakteat)

Als Brakteat (lat. Bractea = dünnes Blech) werden einseitig geprägte, runde Anhänger bezeichnet. Ihre Vorbilder waren wohl die spätrömischen Kaisermedaillons des 3. und 4. Jahrhunderts. Die Brakteaten datieren in das 5. oder die 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts. Im fränkischen Gebiet sind Brakteaten sehr selten in Frauengräbern als Bestandteil des Halsschmückes zu finden; in England und Skandinavien sind sie aber verbreitet. Weniger häufig treten sie in Norddeutschland auf. Das Stück aus Meckenheim dürfte daher wohl aus einem Frauengrab stammen. Es gibt vier Typen: A-Brakteaten zeigen ein männliches Haupt im Profil und stehen daher den römischen Vorbildern noch nahe. B-Brakteaten zeigen eine vollständige menschliche Gestalt. C-Brakteaten zeigen ein männliches Profil und ein vierfüßiges Tier. Die D-Brakteaten sind mit Tierornamentik veziert. (L. Grunwald)

Zierbrakteat (sog. C-Brakteat)

Der Brakteat zeigt ein menschliches Profil auf einem Tier. Als Brakteat (lat. Bractea = dünnes Blech) werden einseitig geprägte, runde Anhänger bezeichnet. Ihre Vorbilder waren wohl die spätrömischen Kaisermedaillons des 3. und 4. Jahrhunderts. Die Brakteaten datieren in das 5. oder die 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts. Im fränkischen Gebiet sind Brakteaten sehr selten in Frauengräbern als Bestandteil des Halsschmuckes zu finden; in England und Skandinavien sind sie aber verbreitet. Weniger häufig treten sie in Norddeutschland auf. Das Stück aus Meckenheim dürfte daher wohl aus einem Frauengrab stammen. Es gibt vier Typen: A-Brakteaten zeigen ein männliches Haupt im Profil und stehen daher den römischen Vorbildern noch nahe. B-Brakteaten zeigen eine vollständige menschliche Gestalt. C-Brakteaten zeigen ein männliches Profil und ein vierfüßiges Tier. Die D-Brakteaten sind mit Tierornamentik veziert. (L. Grunwald)

Minverva (Gemme in Ringfassung)

Minerva präsentiert sich im Typus der 'Athena Parthenos'. Sie stützt sich mit der erhobenen rechten Hand auf die Lanze, neben ihr steht der Schild. Auf ihrer vorgestreckten linken Hand hält sie eine kleine Nike. – Der Beiname Parthenos für Athena bedeutet zunächst 'Jungfrau' oder 'die Jungfräuliche'. Die berühmteste Statue der Zeus-Tochter, auf die auch das Gemmenbild zurückgeführt werden kann, ist sicherlich das von Phidias geschaffene kolossale Kultbild aus Gold und Elfenbein, das im Parthenon auf der Athener Akropolis stand. Dieser Athena-Typus wurde im Laufe der Antike in vielen Kopien tradiert, so hat auch die römische Kunst die in zahlreichen verkleinerten römischen Kopien die Athena Parthenos bewahrt. - Der Ring ist nachantik. (AVS) Ehem. Sammlung Uvo Hölscher, Hannover

Fingerring mit Serapisbüste

Nicht nur die Großplastik mit ihren Götterstatuen und -büsten zeigt verstärkt ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. Einflüsse synkretistischer Darstellungen in der römischen Kunst. Auch in der Klein- und Alltagskunst finden sich zahlreiche Beispiele für die Übernahme von ägyptisch beeinflussten 'Mischgöttern'. Besonders Serapis gehört zu diesen häufig dargestellten Göttern. So zeigt die schmale Ringschiene auf der ovalen Platte die mitgegossene Büste des Serapis. Die Brust ist vom Chiton bedeckt, auf der Schulter liegt der Mantel. Auf dem Kopf, der mit Lockenhaar und dem geteilten Kinnbart geschmückt ist, befindet sich ein hoher Pilos. Die Büste gibt den Typus der Serapis-Büste aus dem Serapaeum von Alexandria wieder (Vat. Mus., Marmor, römische Kopie nach griechischem Original des 4. Jhs. v. Chr.). (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Fibel (Gewandspange)

Halbrunde Kopf- und ovale Fußplatte. An der Kopfplatte waren ehemals zehn Knöpfe befestigt. Am oberen Abschluss des Bügels fehlt ein geperlter Draht. Auf dem Mittelgrad der Bügels und an den Plattenrändern Niellodreiecksbänder. Kopf- und Fußplatte zeigen eine Tierornamentik im Stil I. Aufgrund der Stilelemente und der besten Parallelen dürfte die Fibel noch vor 568 in Pannonien entstanden und von den Langobarden nach Italien importiert worden sein. Herbert Kühn zählt die Fibel zu seinem Typ "Castel Trosino". Seine Datierung ist aber zu jung. (L. Grunwald)

Diskuswerfer (Gemme in Ringfassung)

Der Diskuswurf gehört zu den ältesten Sportdisziplinen. Neben Weitsprung (halma), Speerwurf (akontion), Kurzstreckenlauf (dromos) und dem Ringen (pale) war er Teildisziplin des antiken Fünfkampfes (pentathlon) bei den Spielen in Olympia. Die Einführung des Pentathlon ist für das Jahr 708 v. Chr. belegt. Auch bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, 1896 in Athen, traten Athleten im Diskuswurf an, allerdings als Einzeldisziplin. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Armreif

Der Reif ist von annähernd runder Grundform und verfügt über einen Stabdurchmesser von 15 mm. Auf der Schauseite stehen sich zwei paarige Kreisaugen-Ornamente gegenüber. Das Zentrum besteht aus einer tief eingeschlagenen vierkantigen Punze, die von zwei etwa kreisförmig angeordneten Bändern aus kleinen Vierkant-Punzen umschlossen werden. Unterbrochen werden die Kreisaugenpaare durch zwei eingepunzte Riefen zwischen denen sich quer verlaufend feine Punzstriche befinden. Die feinen Punzen laufen durchgehend über einen Spalt, der an der Außenseite des Reifs kaum jedoch auf der Innenseite zu sehen ist. Es scheint, als ob ein massiver Stab zum Armreif umgebogen wurde. Der Bereich der Kreisaugen-Ornamente wird von Strichbündeln aus je 14 Riefen eingefasst. Auf die Strichpunzen folgt jeweils ein unverzierter Bereich, der von einem einfachen Kreisaugen-Paar unterbrochen wird. Hier schließen erneut zwei Kreise aus kleinen Vierkant-Punzen eine zentrale große Punze. Auf der Rückseite ist eine netzartige Punzzier eingearbeitet, die sich mit geringem Abstand zu beiden Seiten wiederholt. (S. Arnhold) Ehem. Sammlung Amir Pakzad, Hannover

Triumphator (Gemme in Ringfassung)

Das Vorbild für dieses Porträt ist im Augustus-Kameo des Lotharkreuzes aus dem Aachener Domschatz zu suchen. Die Triumphalzeichen - Lorbeerkranz und scipio (Stab mit Adler) - waren seit Augustus ausschließlich den Kaisern vorbehalten und sind in der vorliegenden Kombination nur vom Augustus-Kameo in Aachen bekannt. Unter Kaiser Alexander Severus wurde das Adlerzepter als Emblem schließlich wieder eingeführt. Das Gemmenporträt hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem des jungen Commodus; es stellt die Verbindung der Bildnistypen zwischen Augustus und denen des Severus Alexander dar. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Fingerring mit Gravur

Im ovalen Feld ein eingravierter, auf einer Basis stehender Adler. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Fingerring mit ovaler Platte

Schmaler Ring mit ovaler Platte. Darin eingraviert das Bild des stehenden, ausruhenden Herakles, der sich auf seine Keule stützt und über der Schulter das Löwenfell trägt. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Fingerring mit eingravierter Darstellung

Schmaler Reif mit runder Platte. Darauf eingraviert bärtiger Kopf (Silen?) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Fingerring, Ringplatte mit Reliefdarstellung

Breiter Ring mit ovaler Platte, darauf eine Silberscheibe mit Relief des Dionysos auf hohem Sessel. Ehem. Sammlung August Kestner

Fingerring, Ringplatte mit eingravierter Darstellung

Ring mit ovaler Platte. Darin eingraviert ein Erot auf Seepferd, dessen Unterseite eine Silensmaske bildet. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Skarabäus in Ringfassung: Hund

Hockender Hund, den Kopf mit gespitzten Ohren vorgereckt. Beim Verrichten seines Geschäfts. Strichrand. - Gefunden in einem etruskischen Grab. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Helixförmige Ohrringe

Ohrgehänge aus dünnem Stab mit bügelartig bzw. helixförmiger Biegung. An den Enden granatapfelförmiger Abschluss. Ehem. Sammlung Karl Purgold, Gotha

Armreif

Offener, glatter Reif mit den beiden Enden versehenen ringförmigen Einkerbungen. Darüber eine halbkugelige Wölbung mit sechs aufgelegten ovalen blattförmigen, schmalen Ringen. Darüber pyramidale aus kleinen Kugeln (Granulation) zusammengesetzte Endigung. Ehem. Sammlung Heinrich Hardt, Berlin

Bügelohrring mit Anhänger in Form einer Taube

Der zugespitzte Drahtbügel ist mit einem Draht rückseitig an einer profilierten Scheibe befestigt. Auf dieser sitzt von einem Spuldraht umgeben eine sechsblättrige Blüte. Granulationskügelchen bilden den Früchtestand. Die rautenförmigen Blütenblätter sind von Perldraht eingefasst. Reste eines weißen Glasflusses sind vorhanden. Seitlich an der Scheibe sind Gehänge befestigt, die aus garnrollenförmigen Gliedern bestehen, die mit Drahtösen verbunden sind. Unten enden die Gehänge in einen aus Goldblech gebildeten Blütenkelch, dessen Blätter durch Perldrahtauflage angegeben sind. In der Mitte hängt eine Taube an der Scheibe. Sie ist aus Gold gegossen; Schwanz, Flügel und Beine aus Perldraht sind gesondert angesetzt. Der Vogelkörper mit blauem und die Flügel mit weißem Glasfluss überzogen.

Fingerring mit Darstellung „Dextrarum iunctio“

Die Darstellung des dextrarum iunctio ist ein Zeichen für einen Vertragsabschluss, ebenso wie der Ring selbst, der in der Antike bei rein kaufmännischen Verträgen oft als Pfand gegeben wurde (Dig. 14. 3, 5.15; vgl. Ter. Eun. 3.4, 3). Daher könnte dieser Ring als sog. anulus pronubus (Verlobungsring) interpretiert werden. Plinius (nat. hist. 33, 12) erwähnt derartige Ringe. Tertullian (Apol. 6) kennt allerdings den Ehering aus Gold. Der Ring war ein Pfand, das der Bräutigam für die Erfüllung des Ehevertrages gab (vgl. pignus, Juv. 6.27; Dig. 24, 1, 36.1). (AVS)

Ohrring

Dieser Ohrringtypus wurde in byzantinischer Zeit entwickelt und verbreitete sich durch Handel und Nachahmung über weite Gebiete. Er beeinflusste auch längere Zeit die Goldschmiede der islamischen Gebiete des Vorderen Orients. Pfauen sind als Sinnbild der Unsterblichkeit zu interpretieren. Der halbmondförmige Ohrring ist oben mit einem Bügel ausgestattet. Die Darstellung in der Binnenfläche ist ausgestanzt und zusätzlich graviert. Sie zeigt zwei Pfauen einander gegenüberstehend, getrennt durch stilisierte Blattpflanze. Auf dem Außenrand ein tordierter Draht. (AVS) Ehem. Sammlung Heinrich Hardt, Berlin

Ohrring-Paar

Beide Ohrringe sind gleich aufgebaut: Kreisförmig gebogener Draht, an dessen unterer Hälfte sich halbkreisförmiges Gehänge befindet. Acht dreieckig granulierte Plättchen, an deren Spitze goldene Hohlkügelchen hängen. Die Hohlkügelchen sind getrennt durch sieben Schlaufen aus geflochtenem Golddraht. An den Enden des Dreieckstreifens je ein weiteres Hohlkügelchen. Ehem. Sammlung Marc Rosenberg, Baden-Baden

Fingerring

Massiver Ring in opus interasile verziert. Ringstein unverziert.

Ohrringpaar mit Granateinlage

Bügel aus zwei nebeneinander gelöteten, tordierten, oben glatten Drähten. Das eine Ende ist zu einem Bandstreifen ausgehämmert und trägt die Öse, durch die das andere hindurch geht. Vor den flachen Teil des Bügels ist eine birnenförmige Scheibe vorgesetzt. Der aus Goldblech ausgeschnittene Boden ist von zwei tordierten Drähten und einem glatten Draht eingefasst; in gezackter Fassung tropfenförmiger Granat. Über und unter der Scheibe je zwei sich nach außen rollende Spiralen ("ionisches Kapitell"). Darunter ein Anhänger aus vier pyramidenförmig angeordneten Hohlperlen, denen Kügelchen als Umrahmung und Stäbchen beigefügt sind.

Perle

Kugelige Hohlperle mit je einer von einem kleineren glatten Wulstring umgebener Durchbohrung oben und unten. Um die Wandung ziehen sich zahlreiche Streifen von granulierten Rechtecken. Ehem. Sammlung Marc Rosenberg, Baden-Baden

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