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Museum August Kestner Herrscherinnen

Herrscherinnen

Einseitige Goldapplike mit weiblichem Porträt

Das Zierstück wurde vermutlich mit Hilfe eines Münzstempels für einen Quinar hergestellt. Es handelt sich jedoch nicht um eine Münze, weil die Umschrift fehlt und die Rückseite glatt ist. Dargestellt ist wohl die römische Kaiserin Crispina, Ehefrau des Commodus. Mangels Umschrift lässt sich dies nicht mit Sicherheit behaupten. (SV)

Aureus für Julia Domna

Julia Domna war die Frau des römischen Kaisers Septimius Severus und Mutter der Brüder Caracalla und Geta. In der Geschichte der römischen Kaiserzeit nimmt sie eine herausragende Stellung ein, denn keine andere Kaiserin erhielt mehr Ehrungen als sie. Julia begleitete die teilweise jahrelangen Feldzüge ihre Mannes in den Osten des Reiches und nach Nordafrika, was ein Grund für ihre Beliebtheit gewesen sein dürfte. Aber nicht nur sie selbst, sondern auch Literaten und Philosophen begleiteten den kaiserlichen Tross, mit denen Julia ein enges Netztwerk unterhielt. Trotz der vielen Auszeichnungen vermochte sie vermutlich nicht, Regierungsgeschäfte zu beeinflussen. Immerhin hatte Julia Domna die Aufgabe, sich um bestimmte Korrespondenzen zu kümmern. Auf der Rückseite der Münze ist die Göttin Juno mit einem Pfau wiedergegeben. Juno war die Ehefrau des obersten römischen Gottes Jupiter und verkörperte Eigenschaften wie Mütterlichkeit und Fürsorge, die ebenfalls der Kaiserin zu eigen sein sollten. (SV)

1/2 Pound Elisabeth I.

Es handelt sich um eine Münze aus der frühen Regierungszeit der "Virgin Queen". Das nach ihr benannte Elisabethanische Zeitalter dauerte von 1558 bis zum Tod der Königin 1603. (SV)

Sovereign Elisabeth I.

Sovereigns sind die im England des 16. Jahrhunderts herausgegebenen Goldmünzen. Sie standen im europäischen Handel in Konkurrenz zu den Dukaten des Deutschen Reiches. Auf der Vorderseite ist Elisabeth I. frontal auf einem Thron sitzend wiedergegeben und erinnert so an Mariendarstellungen. (SV)

Tetradrachme des Ptolemaios III.

Die Münze ist eine dynastische Prägung der hellenistischen Herrscher in Ägypten, der Ptolemäer. Sie wurde zwar unter Ptolemaios III. (246-222 v. Chr.) geprägt, bildet aber dessen Eltern und Großeltern ab. (SV)

Cistophor des Marcus Antonius

Die Münze wurde in Kleinasien (heute Türkei) geprägt, wo der römische Feldherr Marcus Antonius nach der Ermordung Caesars mit seinen Legionen stand. Mit den weiteren Befehlshabern Lepidus und Octavian ging er ein Bündnis zur Wiederherstellung der Republik ein, das Triumvirat (III VIR RPC). Um dieses zu besiegeln, heiratete Marcus Antonius die Schwester Octavians namens Octavia (40 v.Chr.), und Münzen wie diese mit den Porträts der Eheleute verkündeten die Heirat. Ehe und Bündnis waren nicht von Dauer: Nach zehn Jahren Auseinandersetzungen unter den Triumvirn setzte sich Octavian als Alleinherrscher durch und wurde als Augustus der erste Kaiser des Römischen Reiches. (SV)

Medaille auf die Geburt Erzherzogs Leopold

Juno war die Ehefrau des höchsten römischen Gottes Jupiter und Mutter weiterer wichtiger Götter. Sie galt als Göttin der Ehe, der Fruchtbarkeit und Mütterlichkeit. Das ihr zugeordnete Tier ist der Pfau. In der Kunst des Barock (ca. 1600-1750) berief man sich auf Juno, um die mütterlichen Qualitäten von Kaiserinnen und Königinnen herauszustellen. Ein besonders schönes Beispiel ist diese Medaille, die auf die Geburt Erzherzogs Leopold 1716 geprägt wurde. Die Mutter Leopolds Kaiserin Elisabeth Christine sitzt in einem Muschelwagen und hält in ihrem Arm das Neugeborene. Zwei Pfauen stehen vor ihr. Junos göttliche Macht war in diesem Fall wirkungslos: Leopold starb nur wenige Monate nach seiner Geburt. (SV)

Denar des Tiberius

Die Göttin auf der Rückseite des Denars ist Pax, die römische Göttin des Friedens. Man nimmt aber an, dass tatsächlich Livia, die Mutter des Tiberius, in Gestalt der Friedensgöttin gemeint sein könnte. (SV)

Aureus des Antoninus Pius für Faustina I.

Annia Galeria Faustina war die Ehefrau des Kaisers Antoninus Pius (86-161 n. Chr.). Zum Zeitpunkt der Münzprägung war sie bereits verstorben und in den Stand einer Göttin erhoben worden ("DIVA"). Zahlreiche Münzen wurden zu ihrem Andenken geprägt, die das Porträt der Kaiserin auf der Vorderseite und verschiedene Göttinnen auf Rückseite abbilden. In diesem Fall ist es Fortuna, die Göttin des Glücks und des Schicksals. (SV)

Medaille auf die Vermählung Elisabeth Christines mit Karl III. von Spanien

Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel wurde 1708 mit dem späteren Kaiser Karl VI. vermählt. Karl galt während des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714) als Karl III. auch als König von Spanien, wodurch sich die Rückseitenumschrift der Medaille ("HISPANIAE") erklärt. Den Anspruch auf Spanien konnte Karl jedoch nicht durchsetzen. Die Braut musste für die Heirat mit dem Habsburger zum katholischen Glauben übertreten, was der Grund für ihren Wahlspruch AD NUTUM DEI (= Nach Gottes Willen) sein mag. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor, von denen nur Maria Theresia, die spätere Erzherzogin von Österreich, die Mutter überlebte. Es gibt mehrere Medaillentypen mit dem Porträt Elisabeth Christines, die sie in verschiedenen Altersstufen zeigen. Auf der Rückseite ist immmer das gezügelte Sachsenross und der Wahlspruch der Monarchin wiedergegeben. (SV)

Aureus des Septimius Severus

Gleich drei Mitglieder der römischen Kaiserfamilie der Severer sind auf dieser seltenen Münze porträtiert. Sie gehört damit zu den bedeutendsten Stücken der Münzsammlung im Museum August Kestner. Septimius Severus (reg. 192-211 n. Chr.) war der Gründer der Dynastie und ist zusammen mit seiner Frau Julia Domna auf der Rückseite der Münze wiedergegeben. Nachfolger wurde sein Sohn Caracalla (reg. 211-217), der auf der Vorderseite im Alter von 14 Jahren abgebildet ist. Der zweite Sohn, Geta, ist nicht abgebildet, obwohl dieser als späterer Mitregent vorgesehen war. (SV)

Spottmedaille auf die Pragmatische Sanktion

Diese Medaille verspottet Maria Theresia von Österreich: Sie wird hier zwar mit Krone, ansonsten aber wenig majestätisch wiedergegeben. Der Hintergrund ist die Pragmatische Sanktion, die 1713 veröffentlicht wurde. Kaiser Karl VI. regelte mit diesem Hausgesetz die habsburgische Erbfolge und Unteilbarkeit der Territorien. Nach Aussterben im Mannesstamm sollte die weibliche Erstgeborene thronberechtigt sein. Doch als Maria Theresia nach dem Tod Karls VI. 1740 seine Nachfolge antrat, erkannten viele europäische Fürsten dies nicht an, und der Österreichische Erbfolgekrieg (1740-1748) brach aus. Der Anspruch auf die Territorien ist als Motiv auf der Rückseite der Spottmedaille dargestellt. Maria Theresia musste am Ende des Erbfolgekrieges zwar Gebiete abgeben, konnte sich aber als Thronerbin behaupten. (SV)

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