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Museum August Kestner Herrscherinnen

Herrscherinnen

Aureus des Tiberius

Der Bilderreichtum der augusteischen Münzprägung reduzierte sich unter Kaiser Tiberius erheblich. Lediglich eine Neuerung ist in tiberischer Zeit festzustellen, wenn die Interpretation für einige tiberische Münzen mit weiblicher Büste bzw. weiblicher Figur zutrifft. Diese sollen Livia darstellen in Gestalt der Göttin Salus bzw. der thronenden Pax. Livia starb 29 n. Chr. Wenn die Münze vor ihrem Tod geprägt wurde, dann war sie die erste Römerin, die noch zu Lebzeiten auf Münzen abgebildet wurde. Zuvor wurden nie lebende Frauen auf Münzen abgebildet. Gesichert ist, dass die jüngere Agrippina (15-59 n. Chr.), Mutter des Kaisers Nero, zu ihren Lebzeiten auf Münzen geprägt wurde (SV).

Kaiserin Livia (Kameo)

Wichtiges Beispiel römischer Porträtkunst (im Kleinformat) der Kaiserzeit in der Sammlung des Museum August Kestner. Das Objekt steht stellvertretend für die rund 2.000 Exemplare umfassende Sammlung antiker Gemmen und Kameen, die zu 90% auf August Kestner zurückgeht. Porträt der Gemahlin des Augustus und ersten Kaiserin Roms mit Nodusfrisur und Scheitelzopf. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Sesterz des Caligula

Dass vier Geschwister zugleich auf einer römischen Münze erscheinen, dürfte einzigartig sein. Auf der Vorderseite dieses Sesterzes ist der berühmt-berüchtigte römische Kaiser Gaius, genannt Caligula (12-41 n. Chr.) dargestellt. Das Rückseitenmotiv mit seinen drei Schwestern Agrippina, Julia Livilla und Drusilla ist Ausdruck der fast göttlichen Verehrung der drei Frauen. (SV)

Denar für Julia Domna

Julia Domna (gest. 217 n. Chr.) war die Frau des Römischen Kaisers Septimius Severus (145-211 n. Chr.) und dürfte unter den Römischen Kaiserinnen wohl diejenige gewesen sein, die am meisten Macht und Einfluss besaß. Sie erhielt zum Beispiel die Titel „Mutter der Feldlager“ und „Mutter des Senats“. Dies waren zwar nur Ehrentitel, lassen aber dennoch auf den großen inoffiziellen Einfluss der Julia schließen. (SV)

Denar der Matidia

Der seltene römische Denar zeigt Matidia (ca. 64-119 n. Chr.), die eine tragende Rolle in der kaiserlichen Dynastie zu Beginn des 2. Jahrhunderts nach Chr. spielte: Sie war Nichte des Kaisers Trajan, Schwiegermutter des Hadrian und Urgroßmutter des Marc Aurel. Dass sie nach ihrem Tod einer Göttin gleichgesetzt wurde, wissen wir unter anderem aufgrund der Münzrückseite, die ihre CONSECRATIO erwähnt, also ihre Vergöttlichung erwähnt. In Rom gab es sogar einen Tempel für die „Göttin“ Matidia. All diese Ehrungen täuschen darüber hinweg, dass sie wohl keinerlei Einfluss auf die kaiserlichen Entscheidungen hatte. Die Münze ist eine Schenkung des Fördervereins Antike & Gegenwart e.V. an das Museum August Kestner.(SV)

Cistophor des Marcus Antonius

Nach dem Tod des C. Iulius Caesar 44 v. Chr. gingen sein Großneffe Octavian (der spätere Kaiser Augustus), der Feldherr Lepidus und der enge Mitstreiter Caesars, Marcus Antonius, ein Bündnis ein, um die Republik wieder herzustellen. Dieses Triumvirat wurde durch die Heirat des Marcus Antonius mit der Schwester Octavians mit dem Namen Octavia bekräftigt. Münzen wie diese wurden aus diesem Anlass geprägt, welche die Eheleute abbilden. Allerdings hielt die Ehe nicht sehr lange, denn Marcus Antonius wandte sich bald der ägyptischen Königin Kleopatra zu. (SV)

Antoninian für Otacilia Severa

Weil die Römer davon ausgingen, dass die Stadt Rom 753 v. Chr. gegründet wurde, lag das 1000. Jubiläum der Stadtgründung im Jahr 247 in der Regierungszeit des Kaisers Philippus Arabs (244-249 n. Chr.). Nach römischer Art hat man im Jahr danach den Beginn eines neuen Zeitalters (saeculum) gefeiert. Aus diesem Anlass wurden spektakuläre Saecularfeiern für das Volk organisiert, zu denen auch Tierhetzen gehörten. Münzen erinnern an die Ereignisse und bilden einige der herbeigeschafften Tiere ab: in diesem Fall ein Nilpferd. (SV)

Antoninian für Otacilia Severa

Weil die Römer davon ausgingen, dass die Stadt Rom 753 v. Chr. gegründet wurde, lag das 1000. Jubiläum der Stadtgründung im Jahr 247 in der Regierungszeit des Kaisers Philippus Arabs (244-249 n. Chr.). Nach römischer Art hat man im Jahr danach den Beginn eines neuen Zeitalters (saeculum) gefeiert. Aus diesem Anlass wurden spektakuläre Saecularfeiern für das Volk organisiert, zu denen auch Tierhetzen gehörten. Münzen erinnern an die Ereignisse und bilden einige der herbeigeschafften Tiere ab. In diesem Fall ein Flusspferd. (SV)

Aureus des Marc Aurel für Lucilla

Lucilla war die Tochter des Römischen Kaisers Marc Aurel und wurde mit dem mitregierenden Kaiser Lucius Verus verheiratet. (SV)

Aureus des Antoninus Pius für Faustina die Ältere

Annia Galeria Faustina war die Ehefrau des Kaisers Antoninus Pius und starb im Alter von kaum 40 Jahren . Zum Zeitpunkt der Münzprägung war sie bereits verstorben und in den Stand einer Göttin erhoben worden ("DIVA"). Ihr zu Ehren wurde ein Tempel errichtet, der zu einem großen Teil erhalten ist und an der Nordseite des Forum Romanum steht. (SV)

Aureus des Marc Aurel für Faustina die Jüngere

Die dynastischen Beziehungen der römischen Kaiser im 2. Jahrhundert nach Christus waren eng miteinander verflochten. Die Frauen wurden so verheiratet, wie sie zum Machterhalt nützlich sein konnten. Die Dargestellte ist die jüngere Faustina, Ehefrau des Kaisers Marcus Aurelius und Tochter der älteren Faustina. Sie war zuvor mit Lucius Verus verlobt, doch die Verbindung wurde wieder gelöst, da die Heirat mit Marcus Aurelius vorteilhafter für das Kaiserhaus schien. (SV)

Denar für Julia Titi

Julia Titi, eigentlich Julia Flavia, war die Tochter des römischen Kaisers Titus (79-81 n. Chr.). Sie erhielt zwar den herausragenden Titel der Augusta, doch über ihr Leben entschied ihr Vater mit seinen dynastischen Zielen, somit erlitt sie das typische Schicksal der römischen Kaiserfrauen. Die Münze ist eine Schenkung des Fördervereins Antike & Gegenwart e.V. an das Museum August Kestner. (SV)

Bronzemünze der Kleopatra VII. und des Marc Anton

Vorderseite: Im Lorbeerkranz Porträt des Marcus Antonius nach rechts. Rückseite: Büste der Kleopatra nach rechts. Rechts abwärts laufend: IERAC ACYLOY, im Feld: P] TO | LE | MA, darüber IE. Kleopatra und Marc Anton sind das vermutlich berühmteste Liebespaar der antiken Geschichte. (SV)

Römischer Denar

Auf den weitaus meisten Münzen der klassischen Antike wurden Männer dargestellt. Frauen wurden seltener abgebildet. Abgesehen von Göttinnen sind es meistens die Ehefrauen der römischen Kaiser, deren Bildnis auf römischen Münzen zu finden ist. Diese Münze gibt auf der Vorderseite das Porträt der älteren Faustina (maior) wieder. Sie war die Großnichte des früheren Kaisers Trajan und wurde Ehefrau des Kaisers Antoninus Pius (reg. 138-161 n. Chr.). Allerdings verstarb sie bereits 140 n. Chr. im Alter von 35 Jahren. Die Münze wurde erst nach ihrem Tod geprägt. Ihre Tochter Faustina, die Jüngere (minor), wurde später Ehefrau des Kaisers Marc Aurel. Typisch für die ältere Faustina ist ihre aufwändige Frisur: Das Haar ist in mehrere Zöpfe geteilt worden, die am Hinterkopf zusammengeführt sind und auf dem Oberkopf einen Haarkranz bilden. Tatsächlich gaben vor allem die kunstvollen Frisuren die jeweils dargestellte Kaiserin zu erkennen und unterscheiden auch die beiden Faustinae. Fast jede neue Kaiserin hatte eine andere Frisur, die von den Frauen der römischen Oberschicht kopiert wurden. (SV)

Denar des Marc Anton und der Kleopatra VII.

Der Denar des Marc Anton zeigt ihn selbst auf der einen und Kleoptara auf der anderen Seite. Die Legende nennt Kleopatra „Reginae Regum Filiorum Regum“ in Anlehnung an östliche Herrschertitulaturen („Königin der Könige und der Söhne von Königen“). Dies war in den Augen des Widersachers Octavian und der römischen Öffentlichkeit eine Ungeheuerlichkeit. (SV)

Aureus des Nero und der Agrippina minor

Kein Bildzeugnis der jüngeren Agrippina vermittelt so deutlich Macht und Durchsetzungskraft der römischen Kaiserin wie dieser Münztyp mit dem Doppelbildnis des jungen Kaisers und seiner Mutter. Sie veranlasste die Vergöttlichung ihres verstorbenen Mannes Kaiser Claudius (41-54 n. Chr.), der auf der Rückseite zusammen mit dem Dynastiegründer Augustus wiedergegeben ist. Außerdem sorgte sie dafür, dass ihr Sohn Nero Kaiser wurde, obwohl er nicht der leibliche Sohn des Claudius war. Indem Nero zusammen mit seiner Mutter sowie den "Göttern" Augustus und Claudius auf der Münze erscheint, wird die dynastische Ordnung betont, obwohl sie mit einem Makel behaftet war. (SV)

Kaiserin Iulia Domna (Öllampe)

Als Kaiserfrau und -mutter ließ sich Iulia Domna nicht allein auf diese Rolle reduzieren. Sie nahm in der öffentlichen Selbstdarstellung des Septimius Severus eine wichtige Stellung ein, die das Bild einer harmonischen Herrscherfamilie als Garant von Kontinuität und Stabilität vermittelte. Iulia Domna entwickelte ein starkes Eigenleben. Sie sammelte schon zu Lebzeiten ihres Mannes einen Kreis von Literaten und Philosophen um sich. Hierin zeigt sich eine gewisse Form der Emanzipation. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Denar für Sabina

Auf der Münzvorderseite ist Vibia Sabina abgebildet, römische Kaiserin und Ehefrau des Kaisers Hadrian. Über Sabina ist wenig bekannt: Die Ehe soll unglücklich gewesen sein, aber Sabina begleitete ihren Mann auf zahlreichen Reisen durch das Römische Reich. Ein Besuch in Ägypten ist belegt. Mit Concordia, die Göttin der Eintracht, hier auf der Rückseite zu sehen, werden römische Ehefrauen üblicherweise assoziiert. (SV)

Ägyptische Tetradrachme für Salonina

Als Ehefrau des römischen Kaisers Gallien (218-268 n. Chr.) erhielt Salonina den Ehrentitel "Augusta" sowie später den weiteren Titel "Mater castrorum et senatus et patriae", der sie als Mutter und Beschützerin der Feldlager ausweist. Dennoch wurde sie - mit ihrem Mann, den sie auf den Feldzügen begleitete - von Soldaten ermordet. (SV)

Follis für Kaiserin Helena

Flavia Julia Helena (248-330 n. Chr.), die Mutter Konstantins des Großen, wird in der katholischen und orthodoxen Kirche als Heilige verehrt. Sie soll das Kreuz Christi und die Gebeine der Heiligen Drei Könige aufgefunden haben. (SV)

Solidus für Irene

Die byzantinische Kaiserin Irene (752-803) war nicht nur Regentin für ihren jungen Sohn Konstantin, sondern setzte sich später skrupellos und machtvoll gegen ihn durch, um die erste alleinherrschende byzantinische Kaiserin zu werden. Mit Karl dem Großen war ein Bündnis geplant, dass durch die Heirat Konstantins mit der ältesten Tochter Karls Rotrud besiegelt werden sollte. Dazu kam es allerdings nicht. (SV)

Sesterz für Livia

Mit einem Eselskarren (carpentum) durfte Livia, die Mutter des römischen Kaisers Tiberius und Ehefrau des Augustus, durch Rom fahren, was eine große Ehre war. Als erste der römischen Kaiserinnen erhielt die einflussreiche Livia den Titel Augusta. Tiberius war ihr Sohn, Augustus jedoch nicht sein Vater. Dennoch gelang es Livia, Tiberius zum römischen Kaiser zu machen. (SV)

Sesterz für Agrippina maior

Die Münze wurde unter Kaiser Claudius zu Ehren der älteren Agrippina geprägt. Diese war Ehefrau des Germanicus und somit Mutter der Gründerin von Köln: Agrippina die Jüngere. (SV)

Denar für Crispina

Bruttia Crispina war die Frau des Kaisers Commodus (180-192 n. Chr.). Über ihr Leben ist wenig bekannt. Wahrscheinlich wurde sie verbannt und starb jung. (SV)

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