museum-digitalniedersachsen
STRG + Y
de
Museum August Kestner Öllampen

Öllampen

Die Sammlung der Öllampen geht in ihrem Grundstock auf den Sammler und Museumstifter August Kestner zurück. Sie umfasst heute rund 550 teil vollständige und teils in Fragmenten erhaltene Exemplare.

[ 70 Objekte ]

Kämpfender Thraex nach links (Öllampenfragment)

Motiv: Gladiator (Thraex) kämpfend nach links. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Zwei kämpfende Thraeces (Öllampenfragment)

Motiv: Zwei miteinander kämpfende Thraeces. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Frontal stehender Thraex (Öllampenfragment)

Motiv: Thraex frontal stehend, mit Ausfallschritt nach rechts, Kopf zurückgewendet. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Oplomachus (Öllampenfragment)

Motiv: Oplomachus in Dreiviertelvorderansicht stehend nach rechts. Nur Teil der Darstellung erhalten. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Thraex und Myrmillo (Öllampenfragment)

Motiv: Zwei Gladiatoren: Thraex und Myrmillo. Die Darstellung der Gladiatoren auf diesem Fragment ermöglicht einen kleinen Einblick in den Gebrauch der Stempel in der Lampenproduktion. Der linke Gladiator, ein Thraex, steht frontal zum Betrachter mit seitlichem Ausfallschritt nach rechts, den rechten Arm mit dem Schwert zum Schlag ausholend. Einen kleinen rechteckigen Schild trägt er am linken Arm. Der rechte Gladiator steht ruhig mit dem Rücken zum Betrachter, wendet sich nach links und hebt seine linke Hand zum Gruß. Mit der rechten Hand, die noch das Schwert hält, stützt er sich auf den kurz zuvor abgestellten Schild. Die Handlungen passen nicht zueinander, während der Erste bereits gegen einen nicht sichtbaren Gegner kämpft, grüßt der Zweite noch den Veranstalter. Da die Gladiatoren auch als einzelne Motive auf Lampen erscheinen können, liegt der Schluss nahe, dass der Töpfer des Fragments die beiden Stempel, ohne auf die Logik der Handlung zu achten, einfach zusammen auf den Spiegel der Lampe gefügt hat. Die Zusammenstellung verschiedener Motive kommt bei Gladiatoren- und anderen Kampfdarstellungen häufiger vor, um einen dramatischen Kampf anzudeuten. Besonders die rheinländischen Militärtöpfereien haben sich dieser Methode bedient. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Kämpfender Myrmillo (Öllampenfragment)

Motiv: Kämpfender Myrmillo frontal stehend. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom.

Beinschienen und Schwerter (Öllampe)

Lampenfragment (Bailey Typ A V). - Motiv: Zwei Paar Beinschienen und zwei Schwerter. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Angreifender Fauskämpfer (Öllampenfragment)

Motiv: Angreifender Faustkämpfer Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Besiegter Faustkämpfer (Öllampenfragment)

Motiv: Besiegter Faustkämpfer stehend nach rechts. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Besiegter Faustkämpfer stehend nach rechts (Öllampenfragment)

Motiv: Besiegter Faustkämpfer stehend nach rechts. Nur Teil der Darstellung erhalten. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Zwei kämpfende Ringer (Öllampe)

Motiv: Zwei nackte Ringer (?) miteinander kämpfend. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom.

Quadriga (Öllampenfragment)

Motiv: Quadriga nach links. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom.

Schilde und Schwerter (Öllampe)

Volutenlampe mit eckiger Schnauze (Bailey Typ A I). - Motiv: Auf dem Spiegel zwei runde Schilde übereinander, flankiert von zwei Schwertern (Waffen zweier oplomachi). An der Basis eingeritzt IV. Ehem. Sammlung Friedrich Wilhelm von Bissing.

Lampe mit drei Brennlöchern (Fälschung)

Schon das 19. Jahrhundert weckte auch im Bereich der kleinen Öllampen Begehrlichkeiten. Viele Sammler antiker Objekte kauften diese dem alltäglichen Gebrauch zugeschriebene Stücke. Da Ton leicht zu verarbeiten ist, Altersspuren und Witterungseinflüsse relativ gut an diesem Material nachzuahmen sind, boten sich die Lampen geradezu als Fälschungsobjekte an. Viele Details lassen den Sammler der heute gut erforschten antiken Lampen aufmerksam werden. Hierzu zählen unbekannte Lampenformen, unbekannte Motive, moderne Verzierungen und fehlende Gebrauchsspuren. Der wissenschaftlichen Forschung und systematischen Aufarbeitung der Lampen ist zu verdanken, dass man die Fälschungen verschiedenen Werkstätten zuordnen kann. Die Lampe gehört zu der sogenannten "Leiden-Gruppe", einer Fälscherwerkstatt - benannt nach dem Aufbewahrungsort des ersten als nicht-antik identifizierten und zu dieser Gruppe gehörenden Stückes - die hauptsächlich in der Zeit von etwa 1830 bis 1870 tätig war. Dekoriert sind die Öllampen der "Leiden-Gruppe" mit pseudo-klassischen Motiven und Ornamentdetails wie dem Fischgräten- und dem S-Muster, die so in der Antike nicht vorkommen. Hermann Kestner, der die Tonlampen seines Onkels August Kestner zeichnete, vermerkte schon, dass Zweifel an der "Aechtheit" der Stücke bestünde. So bezeichnete der dieses Stück folgendermaßen: "Ein moderner Spaß". (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Öllampe

Motiv: Links: Bewaffneter Mann kämpft nach rechts gegen einen Löwen; rechts: Bewaffneter Mann kämpft nach links gegen einen Eber, in der Mitte ein Baum. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Lampe in Form eines gerupften Geflügels

Lampe in Form eines gerupften Geflügels mit abgetrenntem Kopf, auf dem Rücken liegend. Als Brennloch diente wohl der Hals, als Einfüllöffnung der Bürzel (hinteres Ende des Puters). - Moderne Neuschöpfung bzw. Fälschung. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Reiter in Militärtracht (Öllampe)

Das Bildmotiv der Lampe zeigt einen Reiter mit dem typisch römischen Soldatenmantel. Am Pferd sind Zaumzeug, Sattelgurt und Brustgurt zu erkennen. Steigbügel benutzten die Römer noch nicht. Erst seit der Spätantike sind Steigbügel in Europa belegt. (SV) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Pfau (Öllampe)

Das Symboltier der Göttin Hera bzw. Iuno war der Pfau. Die antike Mythologie hat eine einfache Erklärung für die ‚Augen‘ auf den Federn. Der Hirte Argos wachte im Auftrag der Hera mit hundert Augen, die über seinen ganzen Körper verteilt waren, über die von ihr in eine Kuh verwandelte Io – eine der zahlreichen Liebschaften des Zeus. Daher kommt der Spruch „Mit Argos-Augen wachen“. Nach dem Tod des Argos verteilte Hera die Augen auf den Pfauenfedern. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Froschlampe mit zwei Embryonen

Die jährliche Nilschwemme sorgte nicht nur für nährstoffreichen Boden, sondern spülte auch die Frösche an Land. Daher galt der Frosch im Alten Ägypten als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. So wurde auch die ägyptische Göttin der Geburt, Heket (auch Heqet oder Hekit), als froschköpfige Frau oder als Frosch dargestellt. Der Typus der Froschlampen, die ihren Namen von den auf dem oberen Rand abgebildeten Fröschen hatten, entwickelten sich in Oberägypten. Es konnten auch andere, die Geburt betreffende Attribute abgebildet werden, hier die Ungeborenen sogar selbst. Ihre sichere Geburt sollte durch das Anzünden der Lampe und die an die Symbolik der Frösche erinnernde Darstellung gewährleistet werden. Als solches ist der Frosch auch von den frühen Christen in Ägypten übernommen worden. (AVS) Ehem. Slg. Friedrich Wilhelm von Bissing

Kopflampe

In späthellenistischer Zeit (um 150–30 v. Chr.) wurde in Ägypten eine spezielle Lampenform entwickelt: die Kopflampe, wobei Köpfe mit afrikanischer Physiognomie besonders beliebt waren. Die Lampe ist erst sehr viel später entstanden, steht aber in hellenistischer Tradition. (AVS) Ehem. Sammlung Friedrich Wilhlem von Bissing

Apollon Delphinios (Volutenlampe)

Der Lampenspiegel zeigt die Büste des Apollon mit Strahlenkranz, flankiert von zwei Delphinen. Diese Kombination lässt an die Darstellung des Apollon Delphinios denken, dessen Kult zu den wichtigsten im kleinasiatischen Milet gehörte. In ihm verbinden sich auf besondere Weise Religion und Politik, denn der Kultverein des Apollon Delphinios kontrollierte seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. bis etwa 400 n. Chr. den Zugang zum Bürgerstatus. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Nymphe Amaltheia mit Ziege

Diese Lampe gibt den Mythos von Amaltheia, Melissa und Zeus in stark verkürzter Form wieder. - Als Baby am Berg Ida auf Kreta ausgesetzt wurde Zeus mit Milch der Ziege Amaltheia und Honig der Biene Melissa ernährt. Diese Kost, vielleicht das sagenumwobene Ambrosia, schien sehr nahrhaft gewesen zu sein. Wäre sonst aus dem Findelkind ein stattlicher Göttervater geworden? Die Honigbiene, die nicht nur Zeus das Überleben in jungen Jahren sicherte, ist für das Ökosystem unserer Zeit von enormer Bedeutung. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

[Stand der Information: ]