1922 gab die Bremer Reederei F. A. Vinnen & Co. fünf Gaffelschoner als Fünfmaster in Auftrag. Gebaut wurden sie auf der Fried. Krupp Germaniawerft in Kiel. Die Schiffe unterschieden sich durch ihre Takelung mit Gaffel- und Gaffeltopsegeln sowie je drei Rahsegeln an Fock- und Großmast auffällig von den meisten anderen Großseglern wie Vier- bzw. Fünfmastbarken oder Vollschiffe, die in der Regel Rahsegel führen. Bei genauer Betrachtung und im Vergleich mit einigen der hier präsentierten Schiffsporträts oder Modellen in unserer Dauerausstellung wird der Unterschied schnell deutlich. Diese Besonderheit war einzigartig und wurde in Folge auch als ,,Vinnen-Takelung" bezeichnet.
Die WERNER VINNEN lief als zweites Schiff der Baureihe 1922 vom Stapel und blieb 22 Jahre in Fahrt, bis sie 1944, bereits zum Motorschiff umgebaut, auf eine Mine lief und sank. Der Erbauer dieses besonderen Modells, der Elsflether Gerhard Mehrens, Jahrgang 1908, fuhr 1929 bis 1932 als Zimmermann auf dem FünfmastToppsegelschoner zur See und hielt das Erinnerungsstück lebenslang in großen Ehren. Sein Sohn übergab es dem Schiffahrtsmuseum Unterweser im Jahr 2019, damit es für die Nachwelt erhalten bleibt. Die Reederei F. A. Vinnen & Co., im Jahre 1819 gegründet und damit das älteste Bremer Reederei unternehmen, ist bis heute aktiv und bereedert zehn Containerschiffe.
um 1935
Inv. Nr. 2019/0013