Das Modell dieses kleinen Küstenseglers wurde von Harry Schwarzwälder aus Bremen gebaut. Er interessierte sich vor allem für kleine Lastensegler, wie sie über Jahrhunderte hinweg typisch und gebräuchlich für die Waren- und Personenverkehre auf Wasserstraßen und Flussläufen waren.
Mutten entstanden als Schiffstyp im 17. Jahrhundert. Sie hatten wenig Tiefgang und konnten daher problemlos auch flache Gewässer befahren. Vielfach dienten sie als Zubringer von Waren und landwirtschaftlichen Produkten sowie Torf aus den Moorgebieten Ostfrieslands oder der Wesermarsch bis an Weser und Elbe. Darüber hinaus waren sie auch für den Transport von Passagieren geeignet. Ihre Bauweise ist einfach und dadurch kostengünstig. Die Rümpfe wirken etwas plump. Ihre Länge betrug in der Regel zwischen elf und vierzehn Metern, ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu 18 Metern. Sie
verfügten über einen Mast, der mit wenig Aufwand gelegt werden konnte, um die Durchfahrt durch niedrige Brücken zu ermöglichen, und über Seitenschwerter.
Mit der Übergabe des Modells an das Museum war seitens der Schenkgeberin der Wunsch verbunden, die Geschichte der für die nordwestdeutschen Binnen- und Küstenverkehre einst so wichtigen Kleinsegler nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und es auch für museumspädagogische Aktionen zu verwenden.
ca. 1980
Inv. Nr. 2020/0019