Kegelförmiger sich verbreiternder Körper mit omphalosförmigem Boden. Der Bildfries zeigt Löwen, die die jeweils einen Stier angreifen, sowie zwei Gazellen. Die leichte Asymmetrie der Gefäßform beruht auf einem Herstellungsfehler.
Das Stück steht stilistisch zwischen den ägyptischen und nichtägyptischen Fayence-Alabastra. Technik, Stil und Farbe lassen auf eine Nähe zu ägyptischen, spätzeitlichen Fayence-Alabastra schließen. Ausführung und Motivik des Löwen-Stierkampfes gehen auf ägyptische Vorbilder zurück. Der Herstellungsfehler spricht gegen eine genuin ägyptische Herkunft. Die Gazellen sind ein Motiv der vorderasiatischen Kunst. Eher liegt ein Imitat durch ostgriechische Handwerker (Rhodos?) vor, da misslungene Güter niemals von den Ägyptern exportiert worden wären. Das Stück fällt in die orientalisierende Phase der griechischen Kunst. Das Alabastron, das aus einem etruskischen Grab in Cerveteri (Caere) stammt, ist ein Zeugnis des intensiven Fernhandels, den die Etrusker betrieben haben. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom