Auf den weitaus meisten Münzen der klassischen Antike wurden Männer dargestellt. Frauen wurden seltener abgebildet. Abgesehen von Göttinnen sind es meistens die Ehefrauen der römischen Kaiser, deren Bildnis auf römischen Münzen zu finden ist.
Diese Münze gibt auf der Vorderseite das Porträt der älteren Faustina (maior) wieder. Sie war die Großnichte des früheren Kaisers Trajan und wurde Ehefrau des Kaisers Antoninus Pius (reg. 138-161 n. Chr.). Allerdings verstarb sie bereits 140 n. Chr. im Alter von 35 Jahren. Die Münze wurde erst nach ihrem Tod geprägt. Ihre Tochter Faustina, die Jüngere (minor), wurde später Ehefrau des Kaisers Marc Aurel.
Typisch für die ältere Faustina ist ihre aufwändige Frisur: Das Haar ist in mehrere Zöpfe geteilt worden, die am Hinterkopf zusammengeführt sind und auf dem Oberkopf einen Haarkranz bilden. Tatsächlich gaben vor allem die kunstvollen Frisuren die jeweils dargestellte Kaiserin zu erkennen und unterscheiden auch die beiden Faustinae. Fast jede neue Kaiserin hatte eine andere Frisur, die von den Frauen der römischen Oberschicht kopiert wurden. (SV)