Inv.-Nr.: VO Met 8
Großes zylindrisches, aus mehreren Teilen zusammengesetztes Gefäß aus Messing. Der Gefäßkörper ist aus einem Blech zusammengebogen. An der Verbindungsnaht ist das Blech zinnenartig ausgeschnitten und ineinander verzahnt. Der Rand des Gefäßes ist über einem Eisenring nach außen gebörtelt. Der abgeflachte Standboden wurde nachträglich eingesetzt. Hierzu wurden die zu verbindenden Metallränder ebenfalls zinnenartig ausgeschnitten und miteinander verzahnt. Die Verbindungsnähte sind dabei deutlich sichtbar. Auf der Außenseite ist das Gefäß mit einer Treibarbeit aus acht vertikalen, leicht schräggestellten Bändern verziert. Die einzelnen Felder sind dabei jeweils durch zwei einfache Stege getrennt und an den Rändern durch ein einfaches geritztes Band eingefasst. Alternierend zeigen sie unterschiedliche Schriftzüge sowie Felder mit verschiedenen, z. T. nicht zu identifizierenden Tieren, u. a. einen Elefanten, einen Vogel, Ziegen und Dromedare. Die Tiere sind von stilisierten Pflanzenmotiven eingefasst, die ebenso wie die Details der Tierkörper durch Gravur wiedergegeben sind. Die Verbindungsnaht des Gefäßkörpers verläuft durch eines der mit Tieren verzierten Felder. Daran wird deutlich, dass das Blech erst zusammengebogen und dann von außen bearbeitet wurde. Auf dem Standboden befinden sich konzentrische, einpolierte Kreise, im Zentrum möglicherweise eine Herstellermarke. Die Art der Verzierung und insbesondere die Tierdarstellungen verweisen auf Persien als Herstellungsort bzw. auf persische Handwerkstraditionen. Die Korrosion im Inneren deutet möglicherweise an, dass das Gefäß als Blumenübertopf verwendet wurde. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 355, Kat. Nr. 524)