Oltmann Jaburg (1830 - 1908) aus Vegesack zählt zu den „Big Four" der Schiffsporträtmaler von der Weser, die alle auch überregional von großer Bedeutung waren und deren Werke bis heute weltweit in Museen und Privatsammlungen erhalten sind. Noch als sehr junger Mann, spätestens ab Ende der 1840er Jahre verlegte sich der gelernte „Dekorationsmaler", der seine Ausbildung bei seinem Bruder Addig erhalten hatte, auf die Produktion von Schiffsporträts. Mit großem Erfolg.
Das hier gezeigte Bild der 0. THYEN stammt, wie die erhaltene Signatur auf der Rückseite des Bildes ausweist, aus dem Jahr 1858. Das stolze Vollschiff, das hier im Übrigen vermutlich im Englischen Kanal zu sehen ist, lief vier Jahre vor Entstehung des Bildes auf der Werft von Johann Diedrich Behrens, Harrien, vom Stapel. Es ist mit 41,5 Metern Länge und 673 Registertonnen das größte je auf dieser Werft gezimmerte Segelschiff. Ihre sieben Anteilseigner kamen aus der gesamten Region, vom Ammerland bis Friesland, aus Oldenburg und Bremen.
Zwei Jahre später gründeten eben diese unter Leitung des Bremer Kaufmanns Oltmann Thyen, nach dem das Schiff benannt ist, die „Oldenburgische Rhederei-Gesellschaft" mit Sitz in Brake als eine erste Aktiengesellschaft. Bis 1858 transportierte das Schiff hauptsächlich Auswanderer nach New York, Galveston und New Orleans.
Oltmann Jaburg, Vegesack
1858
Inv. Nr. 2018/0017
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