Oltmann Jaburg (1830-1908) stammte aus einer Seefahrerfamilie in Vegesack. Sein Großvater, sein Vater und auch sein ältester Bruder fuhren als Kapitäne zur See. Sein Bruder Addig (1819-1875) machte sich dagegen als „Stuben und Dekorationsmaler" einen Namen. 1844 ging Oltmann bei ihm in die Lehre, verlegte sich jedoch bald auf das Malen von Schiffsporträts und erlangte in diesem Fach schnell einen herausragenden Ruf. Neben seinen „Kollegen" Carl Justus Harmen ( 1799-1858) und Carl Fedeler (1837-1897) aus Bremen beziehungsweise Bremerhaven und Fritz Müller (um 1814- 1861) aus Blumenthal zählt Oltmann Jaburg zu den bedeutendsten Schiffsporträtmalern von der Weser.
Die J. AHLERS ist ein Beispiel für das enge maritime Netzwerk der Region. Ein kleines Vermögen wurde ab den 1850er Jahren mit dem Transport von auswanderwilligen Menschen vor allem nach Nordamerika verdient. Die J. AHLERS entstand - wie viele andere Großsegler in dieser Zeit des enormen Aufschwungs - 1855 auf der Werft von Johann Ahlers, Elsfleth, der in diesem Fall auch Namensgeber war. Zu den Miteigner:innen zählten unter anderem der Kapitän Johann Hinrich Sehweichei, der das Schiff auch einige Jahre führte, sowie der Elsflether Kaufmann Johann Hinrich Becker. Die ersten sieben Reisen der knapp 40 Meter langen und mit 570 Registertonnen vermessenen Bark gingen nach New York. Die an Bord befindlichen 250 bis 300 Passagiere mussten bis zum Ziel im Schnitt 30-50 Tage an Bord ausharren.
0ltmann Jaburg, Vegesack
nach 1855
Inv. Nr. 2018/0011
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