Die Ehe war in Griechenland die wichtigste gesellschaftlich gewünschte Form der Geschlechterbeziehung. Für Frauen und Männer war sie gleichermaßen verpflichtend. Besonders für junge Frauen stellte die Heirat den wohl bedeutendsten Lebenseinschnitt dar. Sie mussten in der Regel ihr Elternhaus verlassen und in das Haus des Ehemannes übersiedeln, wo sie zusammen mit der Schwiegermutter den Haushalt führten. Die Erzeugung von Nachwuchs war das vornehmliche Ziel der Verbindung. Erst nach der Geburt eines Kindes wurde aus der Nymphe, der jungen Braut, eine vollwertige Gyne, eine Frau.
Ehem. Sammlung August Kestner
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