Nach dem Untergang mykenischen Kultur auf dem griechischen Festland erholten sich erst mit Beginn des 9. und 8. Jahrhunderts v. Chr. Kultur, Wirtschaft und Technik. Diese Phase der griechischen Kunst und Kultur wird ‚Geometrische Zeit‘ genannt. Sie leitet sich aus den auf den Keramikgefäßen dieser Zeit verwendeten geometrischen Dekoren ab, die nach der freieren Gestaltung der mykenischen Zeit Kreise, Zickzackmuster, Dreiecke, Rauten, Strichgruppen und Schachbrettmuster in rhythmischer Abfolge verwendet. Ab etwa 800 v. Chr. wurde diese Gestaltungsform der Muster durch die Aufnahme figürlicher Motive aufgebrochen: äsende Tiere, wie bei dieser Kanne, Krieger oder Wagenfahrten.
Diese Kanne wird aufgrund ihres Stils der Werkstatt des sogenannten Dipylon-Malers zugeschrieben, der als einer der bedeutendsten Vertreter der geometrischen Vasenmalerei gilt. Seine Hauptschaffenszeit liegt in der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. (AVS)