Nicht nur die Großplastik mit ihren Götterstatuen und -büsten zeigt verstärkt ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. Einflüsse synkretistischer Darstellungen in der römischen Kunst. Auch in der Klein- und Alltagskunst finden sich zahlreiche Beispiele für die Übernahme von ägyptisch beeinflussten 'Mischgöttern'. Besonders Serapis gehört zu diesen häufig dargestellten Göttern. So zeigt die schmale Ringschiene auf der ovalen Platte die mitgegossene Büste des Serapis. Die Brust ist vom Chiton bedeckt, auf der Schulter liegt der Mantel. Auf dem Kopf, der mit Lockenhaar und dem geteilten Kinnbart geschmückt ist, befindet sich ein hoher Pilos.
Die Büste gibt den Typus der Serapis-Büste aus dem Serapaeum von Alexandria wieder (Vat. Mus., Marmor, römische Kopie nach griechischem Original des 4. Jhs. v. Chr.). (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom
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