Das Choenkännchen, abgeleitet von chous (Kanne), ist eine kleine, gedrungene Kanne mit einer Kleeblattmündung. Diese Kannen im Miniaturformat spielten eine besondere Rolle beim sog. Choenfest, bei dem sie an Kleinkinder verschenkt wurden. Daher sind auf dem Gefäßkörper sehr häufig auch Kleinkinder bei unterschiedlichen Aktivitäten dargestellt. ..Das Kind in dieser Darstellung stützt sich mit den Händen auf einen Schemel. Davor steht ein niedriger Kegel. Vor seinen Knien erkannt man ein plastisches vergoldetes Kügelchen. Ein ebensolches Kügelchen (Amulett) hängt an einer Schnur auf dem Oberkörper des Kindes. Der Kopf- und Armreif sowie der Fußring sind vergoldet. ....Das Choenfest - Kannenfest oder Trinkfest - wurde im Rahmen der Anthesterien gefeiert und fand am zweiten Tag statt. Aus diesem Anlas bekamen vor allem Dreijährige erstmals ihren eigenen Krüge geschenkt. Dieses galt eine Art Initiationsritus, da man glaubte, dass aufgrund der hohen Sterblichkeit im Säuglings- und Kleinkindalter die Kinder mit drei Jahren die größten Gefahren überstanden hatten. (AVS)