Armbrüste waren bis in das 17. Jahrhundert hinein beliebte Jagd- und Fernwaffen. Aufgrund ihrer Geräuschlosigkeit konnten sie lange Zeit ihren Platz neben den aufkommenden Feuerwaffen behaupten. Kunstvoll gestaltete Einzelstücke, wie diese Kulissenarmbrust, dienten dem vergnüglichen Schießen oder der Jagd auf kleine Tiere. Zugleich waren sie Prestigeobjekte für Angehörige des Adels oder einer reichen Käuferschicht. Die Anfertigung der Prunkwaffen entwickelte sich zu einem hochspezialisierten Handwerk. Seit der Residenznahme Herzogs Georgs von Calenberg im Jahr 1636 wurde auch Hannover für einige Jahrzehnte zu einem attraktiven Standort für Büchsenmacher und Waffenmeister. ..In diesem Fall hat sich Johann Sander als Hersteller namentlich verewigt. Die hölzerne Armbrust ist mit zahlreichen verzierten Elfenbeineinlagen in Form von Ungeheuern und Vögeln versehen. Auch die Bolzenbahn ist vollständig verbeint. Die hölzerne Kulisse trägt auf der Oberseite Kimme und Korn. Ein verschließbares Fach am Kolben enthält drei Armbrustbolzen. Nach einem leichten Fingerdruck löste ein eiserner Stecherabzug den Bolzenschuss aus.....Erworben 2016 mit Mitteln der Drs. Gerhard und Ruth Nienhaber Stiftung...[ES]