Der überlebensgroße Kopf war zum Einsetzen in eine Statue bestimmt. Allein seine Größe spricht für eine Verwendung als Herrscherbild. Auffällig sind die großen stark umrandeten Augen, die ausgeprägten Wangenknochen und das markante Kinn. ..Im Gegensatz anderen gesicherten Maxentius-Porträts ist dieser Kopf der einzige mit erhaltenem Hinterkopf...Die Identifizierung der rundplastischen Porträts des Maxentius (306–312) erfolgte in der Portätforschung erst spät. Grund dafür ist die schlechte Überlieferungslage für ein solches Porträt. Die Hauptgründe dafür sind Maxentius kurze Regierungszeit von nur sechs Jahren und die nach seiner Niederlage bei der Schlacht an der Milvischen Brücke erfolgte damnatio memoriae. Diese hatte die Verfluchung und demonstrative Tilgung des Andenkens an eine Person durch die Nachwelt und geschah durch bewusste Zerstörung von Bildnisse oder Inschriften mit dem Namen jeweiligen Person. ..Das Porträt des Maxentius steht für die sich wandelnden Traditionen; sie lassen die sich auch im politischen Kontext mit dem Ende der Tetrarchie verbinden. Maxentius greift Aspekte des kaiserzeitlichen Porträts auf. Die Gestaltung der Frisur bedient sich dabei bewusst des Vorbildes Trajan, dessen Herrschaft bei römischen Senatoren Inbegriff eines guten römischen Kaisertums war ..und der die Stadt Rom mit prachtvollen Bauten versehen hatte.....Marcus Aurelius Valerius Maxentius war der Sohn des Maximianus Herculis und der Syrerin Eutropia. Die Wirtschaftskrise und die verstärkte Macht des römischen Heeres, fast nach Belieben Kaiser zu er¬nen¬nen und zu stürzen, veranlasste Diocletian, seinen Konkurrenten Maximianus Herculis zum Mitherrscher zu ernennen, um die Probleme des Reichs gemeinsam zu bewältigen. ..Zur Unterstützung wurden die Gene¬räle Galerius und Constantius Chlorus hinzugezogen und zu Caesares ernannt. So waren vier Herrscher an der Macht (Tetrarchie; tetra, griech. = vier). Die neue Verfassung verlangte nach gera