Museum August Kestner / Christian Tepper [CC BY-NC-SA]
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper [CC BY-NC-SA]

Nilgott

Objektinformation
Museum August Kestner
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Nilgott

VorderseiteDargestellt ist die am dicken Bauch und den herabhängenden Brüsten eindeutig zu erkennende Gottheit, die den Nil, ägyptisch Hapy, personifiziert. Die auf ihrem Kopf sitzenden Wappenpflanzen Ägyptens zeigen noch präziser an, dass es sich um den durch Unterägypten fließenden Abschnitt des Flusses handelt, denn wiedergegeben sind drei Papyruspflanzen – Lotus wäre die Wappenpflanze Oberägyptens. Die Leibesfülle der Gottheit soll andeuten, dass der Nil Nahrung in Überfluss bringen kann und soll. Davon hält die Gottheit auch einiges in den Armen: Auf einer die Hieroglyphe für „Opfer“ darstellenden Platte präsentiert sie zwei hohe Wassergefäße und zwei langstielige Lotuspflanzen. Weitere Lotuspflanzen, zwei Knospen und drei offene Blüten, hängen vom linken Unterarm und der rechten Hand herab. Zwischen den herabhängenden Blüten und der Bodenplatte befindet sich eine von zwei Straußenfedern bekrönte Kartusche, in der jedoch kein Königsname zu sehen ist. Die Oberfläche innerhalb des Kartuschenringes ist jedoch in einer besonderen Weise aufgeraut worden, die eindeutig zeigt, dass einst ein zusätzliches mit dem Königsnamen beschriftete Metallplättchen, eventuell aus Gold, hier befestigt war. Da das Plättchen mir dem Königsnamen fehlt, darf vermutet werden, dass hier einst der Name eines Herrschers der 25. Dynastie zu lesen gewesen ist. Diese nach ihrer Herkunft aus Nubien Kuschiten genannten Fremdherrscher über Ägypten fielen in der folgenden 26. Dynastie mit Herrschern aus der Deltastadt Sais, folglich Saiten genannt, einer Damnatio Memoriae (d.h. Verfolgung des Andenkens) zum Opfer, in dessen Folge die Namen der Kuschiten auf Monumenten Ägyptens durch die Saiten zerstört wurden...Die am Objekt oben und unten befindlichen Leisten mit Löchern zeigen, dass das flache Bronzerelief einst auf einem Träger, aller Wahrscheinlichkeit nach aus Holz, aufgenagelt war. Aus diesem Grund ist damit zu rechnen, dass es sich nur um einen Teil eines einst weitaus aufwendigeren Gesamtdekors, vielleicht das eines Schreines, handelt. Die Technik des durchbrochenen Reliefs für das vorliegende Stück zeigt ferner, dass die eventuell einst vergoldete Schreinoberfläche als Hintergrund für die Götterdarstellung zu sehen gewesen sein sollte.

Source
Museum August Kestner
By-line
Christian Tepper
Copyright Notice
CC BY-NC-SA

Metadata

File Size
287.40kB
Make
Canon
Camera Model Name
Canon EOS 5D
Image Size
540x989
Exif Byte Order
Big-endian (Motorola, MM)
Compression
Uncompressed
X Resolution
118.11
Y Resolution
118.11
Resolution Unit
cm
Modify Date
2009:08:14 13:08:43
Copyright
Fotograf: Christian Tepper, Museum August Kestner
Encoding Process
Baseline DCT, Huffman coding
Bits Per Sample
8
Color Components
3
Y Cb Cr Sub Sampling
YCbCr4:2:0 (2 2)

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Artist
Christian Tepper

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