Bildnis von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832). Der Gelehrte sitzt vor einem schwarzen Hintergrund, den Körper dem Betrachter fast frontal zugewandt, den Kopf leicht nach links gedreht. An Gegenständen im Raum sind nur Teile des Stuhls und ein Tischchen links im Vordergrund zu erkennen, auf dem die rechte Hand des Dichters aufliegt, die einen Brief hält. Auf dem Brief ist die Zeile "Im Herbst 1818" und die Unterschrift "Ludwig" zu erkennen. Das 1828 gemalte Porträt Stielers, auf das diese Reproduktion zurückgeht, hält eine Begebenheit aus dem Jahre 1818 fest: Auf dem Brief wird die 5. Strophe eines Gedichts des Königs Ludwig I. von Bayern an den Künstler wiedergegeben. Stieler, der vom 25. Mai bis Juli 1828 in Weimar weilte, bereitete das Bildnis sorgfältig vor. Goethe gewährte ihm, obgleich er sich nur noch äußerst ungern porträtieren ließ, zwölf Sitzungen. Die Gemäldevorlage für die Repro befindet sich in München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen in der Neuen Pinakothek. Das Motiv erfuhr einen hohen Verbreitungsgrad durch zahlreiche Reproduktionen unterschiedlicher Art (als Lithografie, Photogravüre usw.).