Erfolgreiche und beliebte Münzen sind auch im Mittelalter außerhalb ihres Ursprungsortes nachgeahmt worden. Die Gründe sind vielfältig: Teils folgte man einfach erprobten Mustern, teils wollte man am Erfolg des Vorbildes mitverdienen und den eigenen Münzen die gleiche Verbreitung sichern, teils nahm der internationale Geldverkehr nur bestimmte Sorten an. Diese Art von Nachahmungen hielt in der Regel auch die Güte (Edelmetallgehalt) des Vorbildes ein, wie etwa die Florene des 14. Jhs. Häufig haben Nachahmungen aber auch einen kriminellen Hintergrund, wenn nur noch das Bild, nicht aber die innere Güte dem Vorbild entsprach. Einen besonderen Fall stellen die sog. pseudo-imperialen Prägungen in den Staaten der Völkerwanderungszeit dar. Einen anderen Fall bilden Beischläge in Regionen, die noch nicht an geldwirtschaftliche Verhältnisse gewöhnt sind, wie Skandinavien und die westslawischen Gebiete im 10. und 11. Jh.
Nachahmungen, Imitationen, Beischläge
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Otto-Adelheid-Pfennig (Nachprägung) [755/6]
Vorderseite: Kirchengebäude. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln Kugeln.
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Otto-Adelheid-Pfennig (polnische Imitation) [212b/1]
Peter Ilisch geht auf Grund der Stempelkopplung mit einer polnischen Münze von einer in Polen entstandenen Imitation aus (freundlicher Hinweis von P. Ilisch). Vorderseite:...
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Otto-Adelheid-Pfennig (slawische Imitation) [213a/7]
Vorderseite: Kirchengebäude, links Punkt, rechts Ringel. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln ODDO. Provenienz: Fund von Mosgau.
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Otto-Adelheid-Pfennig (slawische Imitation) [213a/9]
Vorderseite: Kirchengebäude. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln zweimal Kugeln, einmal Halbkreis, einmal 9. Provenienz: Fund von Mosgau.
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Otto-Adelheid-Pfennig (slawische Imitation) [213a/13]
Vorderseite: Kirchengebäude. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln vier Ringel. Provenienz: Fund von Mosgau.
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Otto-Adelheid-Pfennig (slawische Imitation) [213a/22]
Vorderseite: Kirchengebäude, links M, rechts Punkt. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln ODDO. Provenienz: Fund von Mosgau.
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Otto-Adelheid-Pfennig (slawische Imitation) [382/21]
Vorderseite: Kirchenfront, links und rechts davon Kugel. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln ODDO. Provenienz: Auktion Thieme, Leipzig 1897.
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Goslar: Stadt (Beischlag) [208b/12]
Es handelt sich offenbar um den Beischlag zu einem Goslarer Matthiaspfennig. Meier, Fd . v. Schimmerwald, S.393f. sah in der Halbfigur den Hlg. Petrus und vermutete daher Gittelde als...
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Magdeburg: Erzbistum (Nachahmung) [208a/1]
Zahlreiche Münzen des Gittelder Typs wurden wie viele Mageburger Gepräge im slawischen Osten nachgeahmt. Vorderseite: Kreuz, in den Winkeln Hand mit nach links gedrehtem Krummstab, A und...
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Magdeburg: Erzbistum (Nachahmung) [208a/4]
Zahlreiche Münzen des Gittelder Typs wurden wie viele Mageburger Gepräge im slawischen Osten nachgeahmt. Vorderseite: Kreuz, in den Winkeln nach rechts gedrehter Krummstab, A und...
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Magdeburg: Erzbistum, Hartwig von Spanheim und Vogt Dietrich von Katlenburg [208a/21]
Die Rückseite einer Goslarer Münze wurde übernommen. Vorderseite: Brustbild des Vogtes mit Schwert und Schwurfinger von vorn. Rückseite: Mauerring mit Turmgebäude mit zwei...
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Magdeburg: Erzbistum, Hartwig von Spanheim und Vogt Dietrich von Katlenburg (Nachahmung?) [208a/22]
Vorderseite: Brustbild des Vogtes mit Lanze in der Rechten und Kreuzstab in der Linken von vorn. Rückseite: Mauerring mit Turmgebäude mit zwei Seitenflügeln mit Türmen. Auf den Turmmauern...
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Magdeburg: Erzbistum, Hartwig von Spanheim und Vogt Dietrich von Katlenburg (Nachahmung?) [208a/23]
Vorderseite: Brustbild des Vogtes mit Kreuzstab in der Rechten und Lanze in der Linken von vorn. Rückseite: Mauerring mit Turmgebäude mit zwei Seitenflügeln mit Türmen. Auf den Turmmauern...
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Magdeburg: Erzbistum, Hartwig von Spanheim und Vogt Dietrich von Katlenburg [208a/17]
Vorderseite: Brustbild des Vogtes mit Schwert und Schwurfinger von vorn. Rückseite: Dreitürmiges Gebäude mit zwei Seitenflügeln, links und rechts vom Mittelturm Ringel, im Tor...
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Magdeburg: Erzbistum, Hartwig von Spanheim und Vogt Dietrich von Katlenburg (Nachahmung?) [208a/16]
Vorderseite: Brustbild eines Weltlichen mit Schwert und Schwurfinger von vorn. Rückseite: Dreitürmiges Gebäude mit Seitenflügeln. Links und rechts vom Mittelturm Ringel. Provenienz: Auktion...
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Hildesheim: Bistum [201a/5]
Der Münztyp ahmt die Otto-Adelheid-Pfennige nach. Vorderseite: Kreuz, in den Winkeln ODDO. Rückseite: Kirchenbau. Provenienz: Fund von Mosgau.
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Halberstadt: Bistum, Gero von Schermbke? (oder Beischlag?) [256a/25]
Im Auktionskatalog Cahn von 1924 war die Münze als weltlicher Beischlag zu Halberstadt durch einen nordharzischen Dynasten bezeichnet worden. Nach Paul Jonas Meier handelt es sich um einen...
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Quedlinburg: Abtei, Beatrix II. von Winzenburg und Stiftsvogt Friedrich II. von Sommerschenburg (Fälschung?) [413/33]
In der Sammlung des HAUM war das Stück unter den Seeländerschen Fälschungen eingeordnet. Das von Nikolaus Seeländer, Zehen Schriften von Teutschen Münzen Mittlerer Zeiten, Hannover 1743,...
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Magdeburg: Erzbistum, Giselhar [289/32]
Nachahmung der Otto-Adelheid-Pfennige, nach Kilger aus der Zeit ca. 990-1000. Vorderseite: Kirchengiebel mit Kreuz an der Wand. Perlkreis. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln OTTO....
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Magdeburg: Erzbistum, Giselhar [290/4]
Geprägt nach dem Vorbild der Otto-Adelheid-Pfennige mit verschiedenen Inschriftenvarianten für ‚Magdeburg‘ und ‚In Nomen Domini Amen‘. Kilger, S.72f. datierte die Prägungen ca....
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