Im 12. und 13. Jh. gaben in Deutschland nicht nur der König, sondern beinahe jeder Bischof oder Abt, Herzog, Graf oder sonstige Landesherr für sein Gebiet eigene Münzen aus. Die Folge sind eine kaum überblickbare Anzahl verschiedener Münzen und Währungen, die aus mehr als 400 Münzstätten stammen. Es blieb zwar beim silbernen Pfennig (Denar) als einzigem Geldwert, doch entwickelten sich seit der ersten Hälfte des 12. Jhs. zwei Formen des Pfenniggeldes. Der Westen (Rheinlande) blieb bei den traditionellen zweiseitigen Denaren, Mittel- und Ostdeutschland gingen zu sehr dünnen, nur noch einseitig geprägten Pfennigen, den Brakteaten über (von lat. bractea – dünnes Blech). Ende des 12. Jhs. übernahm auch Süddeutschland die Brakteatenform. Die kunstvoll gestalteten Brakteatenbilder zeigen im 12. Jh. eine seit der Antike nicht wieder erreichte Blüte der Stempelschneidekunst, mit der es im 13. Jh. ebenso rasch wieder zu Ende war. Da Brakteaten nur kurzzeitig (in der Regel ein Jahr) und nur in sehr engen Grenzen gültig waren, sind sie in besonders vielen verschiedenen Typen bekannt. Für eine weitgehend schriftunkundige Bevölkerung musste sich das neue vom alten Geld durch das Bild deutlich unterscheiden, während die Schriftinformation dabei eine nur untergeordnete Rolle spielte. Zahlreiche Brakteaten sind deshalb schriftlos („stumme Brakteaten“).
Brakteaten und Denare
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Sachsen: Heinrich der Löwe [200/21]
Niederelbischer Agrippiner. Vorderseite: Kreuz mit Ringeln in den Winkeln. Rückseite: Entstellte Kirche. Provenienz: Fund von Bardowick, aus Sammlung Noeske, Bergedorf.
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Sachsen: Heinrich der Löwe [200/28]
Niederelbischer Agrippiner. Vorderseite: Kreuz mit Ringeln in den Winkeln. Rückseite: Entstellte Kirche. Provenienz: Fund von Bardowick, aus Sammlung Noeske, Bergedorf.
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Sachsen: Heinrich der Löwe [200/26]
Niederelbischer Agrippiner. Vorderseite: Kreuz mit Ringeln in den Winkeln. Rückseite: Entstellte Kirche. Provenienz: Auktion Rosenberg, Frankfurt 1899.
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Sachsen: Bernhard I.? [200/36]
Vorderseite: Stehender Herzog in Rüstung mit Schwert und Fahne. Provenienz: Fund von Hohen-Volkfin, aus Sammlung Tewes, Hannover 1893.
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Sachsen: Bernhard I. [257a/22]
Vorderseite: Brustbild mit Schwert und Lilienzepter zwischen Türmen über einer Mauer mit Arkaden, im mittleren Arkadenbogen Kopf. Provenienz: Sammlung Löbbecke.
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Sachsen: Bernhard I.? [305/19]
Vorderseite: Brustbild in Panzer mit Helm, Doppelkreuz in der Rechten und Fahne in der Linken, über Mauer mit zwei Kuppeltürmen. Im Torbogen Zinnenturm.
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Sachsen: Bernhard I.? [200/32]
Rand ausgebrochen. Zur möglichen Zuweisung an den Askanier Bernhard, Sohn Albrechts des Bären, der in Bardowick prägte, vgl. Jesse, Münzverein, S.43; G. Meyer, Zur Geschichte der Münzstätte...
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Sachsen: Bernhard I.? [200/34]
Rand ausgebrochen. Vorderseite: Kopf mit Schwert und Schild nach rechts. Rückseite: Über einem Bogen Mauer mit fünf Türmen, unter dem Bogen beiderseits schräg ansteigende Mauer mit Tor und...
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Sachsen: Bernhard I.? [200/35]
Auf der Vorderseite erscheint die korrumpierte Inschrift aus dem als lateinische Form für Bardowick interpretierten BINDVISENSIS. Von Bahrfeldt, Brandenburg, S.114 wurde die Prägung...
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Sachsen?: Bernhard I.? [427/5]
Rand ausgebrochen. Die Zuweisung des Brakteaten mit dem Bären ist unsicher. Ein entsprechendes Stück kommt im Fund von Bünstorf vor und wird dort als nord- oder mitteldeutsch interpretiert....
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Niederelberegion oder Hamburg oder Pommern?: Turmbrakteat [335/22]
Turmbrakteaten wurden früher Pommern zugeordnet, wurden aber möglicherweise an der Niederelbe geprägt. Als Münzstätte wurde Dömitz in Mecklenburg diskutiert. Die Münze ist in der Sammlung...
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Niederelberegion: Turmbrakteat [335/23]
Turmbrakteaten wurden früher Pommern zugeordnet, wurden aber möglicherweise an der Niederelbe geprägt. Als Münzstätte wurde Dömitz in Mecklenburg diskutiert. Vorderseite: Tor, darüber...
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Niederelberegion oder Pommern?: Turmbrakteat [335/24]
Vorderseite: Kreuzstab mit Doppelfahne oder Mauer mit Tor und Turm. Strahlenrand. Provenienz: Museum Schwerin.
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Niederelberegion oder Pommern?: Turmbrakteat [335/25]
Vorderseite: Kuppelturm. Strahlenrand. Provenienz: Fund von Altbauhof, aus Museum Schwerin.
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Niederelberegion oder Pommern?: Turmbrakteat [335/28]
Vorderseite: Tor mit vier Zinnen. Strahlenrand. Provenienz: Fund von Altbauhof, aus Museum Schwerin.
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Niederelberegion oder Pommern?: Turmbrakteat [335/29]
Vorderseite: Zinnenturm auf einer Toranlage mit zwei kleinen Seitentürmen. Links unten Kugel.
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Niederelberegion oder Pommern?: Turmbrakteat [335/31]
Vorderseite: Turm auf Bogen.
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Niederelberegion oder Pommern?: Turmbrakteat [335/33]
Vorderseite: Drei schlanke Kuppeltürme. Provenienz: Fund von Gröningen.
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Niederelberegion oder Pommern?: Turmbrakteat [335/34]
Vorderseite: Turm mit treppenförmigem Aufsatz.
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Sachsen: Heinrich der Löwe oder Söhne [196b/4]
Vorderseite: Löwe nach links schreitend unter Bogen mit fünf Kuppeltürmen, die äußeren mit Zinnen eingefasst. Über dem Löwen Ringel. Leiterkreis. Provenienz: Fund von Hohen-Volkfin, aus...
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