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Museum August Kestner Medaillen aus Rom, Danzig, Amsterdam u.a.

Medaillen aus Rom, Danzig, Amsterdam u.a.

Münzen und Medaillen aus Rom, Florenz, Neapel, Venedig, Danzig, Breslau, Prag, Amsterdam u.a. Die Objketgruppe ist Teil der Ausstellung "Städtetrip - Stadtbilder Europas". Vitrine 3, Seite A.

[ 5 Objekte ]

Medaille auf Paps Pius VII.

Die Medaille ist nicht datiert, wurde aber zu Beginn des Pontifikats von Pius VII. geprägt, also wohl um 1800. Die aufgehende Sonne steht symbolisch für den Neubeginn. Tatsächlich ist die weite Öffnung des Petersplatzes nach Osten ausgerichtet. Die Sonne wurde für das Münzbild und abweichend von der Realität ein wenig in Richtung Süden verschoben. (SV)

Medaille auf den Bau der Kolonnaden auf dem Petersplatz in Rom

Noch bekannter als der Petersdom selbst sind die Kolonnaden, welche den Petersplatz einfassen und heute den Vatikanstaat von italienischem Territorium abgrenzen. Papst Alexander VII. beauftragte den Bildhauer und Architekten Gian Lorenzo Bernini mit der Umfassung des Platzes, die 1657 fertiggestellt wurde. Zur Erinnerung an das Ereignis wurden diese Medaillen hergestellt. Es heißt, dass zwei von ihnen in Gold und zwei in Silber in das Fundament der Kolonnaden eingelassen wurden. (SV)

Medaille auf die Wiederherstellung der Union der Generalstaaten in den...

Augenfällig zeigt das Rückseitenmotiv dieser Medaille den Grund für die Prägung: Unten liegen die Wappenschilde der sieben niederländischen Provinzen kreuz und quer übereinander. Über der Stadtansicht von Amsterdam sind die gleichen Wappenschilde hingegen nebeneinander angeordnet. Die Wiederherstellung der Ordnung in den Niederlanden erreichte Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel als Oberbefehlshaber einer preußischen Armee und im Auftrag des preußischen Königs Friedrich-Wilhelm II. Zuvor hatte die Bewegung der "Patriotten" den niederländischen Statthalter Wilhelm V. von Oranien mit aufklärerischen und antiabsolutistischen Ideen unter Druck gesetzt. Nur das preußische Einschreiten beruhigte die bürgerkriegsähnlichen Zustände und stärkte die Position des Oraniers. (SV)

Medaille auf den gescheiterten Angriff Wilhelms von Oranien auf Amsterdam

Der Schöpfer der Prägung ist Sebastian Dadler, ein deutscher Medailleur, der mit seinen Medaillen viele Ereignisse illustrierte, die im Zusammenhang mit dem Dreißigjährigen Krieg standen. Das gilt auch für dieses Werk. Es bezieht sich auf Wilhelm II. von Oranien, Statthalter der Republik der Vereinigten Niederlande. Er war nicht mit dem Westfälischen Frieden von 1648 einverstanden, sondern verfolgte ehrgeizige dynastische Ziele. Seine Gegner waren die Generalstaaten der Niederlande, also Repräsentanten der einzelnen Provinzen. Ihre Interessen galten dem Handel: Der Fernhandel der Ost- und Westindischen Kompanie blühte, solange Frieden herrschte. Besonders die Patrizier Amsterdams waren daher an friedlichen Verhältnissen interessiert und stellten sich dem Angriff Wilhelms auf Amsterdam entgegen. Unter Wilhelms Gegnern ist auch der Auftraggeber der Medaille zu suchen, der bis heute unbekannt ist. Dass man von Wilhelms Aktivitäten wenig hielt, gibt das Pferd zu erkennen. Es soll ein Pferd Wilhelms sein, denn der auf der Satteldecke angebrachte Vertrag verkündet zwar die Einheit oder Union der Vereinigten Niederlande und die Religion, also den protestantischen Glauben. Doch darunter ist "simulant" zu lesen. Wilhelm gibt also Einheit und Glaube nur vor. Die wahren kriegerischen Absichten verraten die Soldaten mit erhobenen Lanzen unter der Pferdedecke. Offenbar ließ sich Sebastian Dadler von der antiken Mythologie inspirieren: Mit einem großen hölzernen Pferd, in dem Soldaten versteckt waren, gelangten die Griechen einst in die Festung Troja. Wilhelm von Oranien starb nur wenige Monate nach dem Angriff an den Pocken. Für die Bestrafung seines Übermutes fand Dadler ebenfalls ein Vorbild in der antiken Mythologie: Der Sohn Apollons, Phaethon, fuhr waghalsig mit dem Sonnenwagen seines Vaters. Weil er der Erde zu nahe kam und sie drohte zu zerstören, musste Zeus einschreiten und Phaethon von dem Wagen stürzen, der dabei verunglückte. Genau dieses Drama ist auf der Rückseite abgebildet. Sehr würdevoll und irdisch ist hingegen der Trauerzug für Wilhelm von Oranien darunter wiedergegeben. (SV)

Medaille auf die Siege der Venezianer über die Türken im Jahr 1686

Die "Urbs Victrix", die siegreiche Stadt, ist das abgebildete Venedig. Man kann im Vordergrund den Dogenpalast, den Markusdom sowie die Rialtobrücke erkennen. Die weibliche Göttin mit Mauerkrone, die auf der Vorderseite zu sehen ist, stellt ebenfalls Venedig dar. Von 1684 bis 1687 kämpften die Venezianer in Griechenland und konnten einige Landesteile und Festungen von den Osmanen zurückerobern ("De Turcis 1686" auf der Rückseite). Die Putti halten Pläne von eroberten Städten. (SV)

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