museum-digitalniedersachsen
STRG + Y
de
Museum August Kestner Terrakotten

Terrakotten

Die Sammlung Terrakotten umfasst rundplastische figürliche Darstellungen sowie Reliefs aus allen Bereichen der klassischen Antike.

[ 83 Objekte ]

Reliefplatte „Schwebende Flügelfrau zwischen S-Ranken“ (Campanarelief)

Motiv „Schwebende Flügelfrau zwischen S-Ranken“. Mit den gesenkten Händen breitet die den faltigen Chiton auseinander. Rechts und linke von ihr gegenständige S-förmige Ranken. Über diesen zwei einander gegenüberstehende festgeknotete Flügel (?), zwischen denen sich spitzbärtige Masken und Widderhörner befinden. - Moderne Abformung nach einem Original des 1. Jhs. Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Thronender Buddha

Die Kunst Gandhâras, eine nordwestliche Provinz des alten Indien und im heutigen Osten Afghanistans und Westen Pakistans gelegen, ist durch Verschmelzung von altindischen mit hellenistisch-römischen Elementan entstanden. Davon zeugt auch diese Buddha-Statuette. (AVS)

Torso einer fliegenden Frau (Teil einer Giebelfigur)

Sich nach rechts bewegende Frau; rechtes Bein angewinkelt, linkes ausgestreckt. Beide Arme waren wohl ausgearbeitet. Sie trägt einen fein gefältelten, gegürteten und gebauschten Chiton sowie einen kleinen Mantel.

Kopfprotome oder Maske einer Göttin

Objekte dieser Art wurden in den Heiligtümern den Göttern geweiht. Die Formensprache dieser Terrakotte weist nach Rhodos. Die Insel gilt eines der wichtigsten Herstellungszentren für Tonplastik. Terrakotten dieses Typs sind seit der Mitte des 6. Jhs. v. Chr. bekannt. (AVS)

Malteser-Spitz

Der sog. Malteser oder Malteser-Spitz war eine sowohl in Ägypten als auch im griechisch-römischen Mittelmeerraum beliebte Hunderasse. Allerdings ist die Herkunft, anders als sein Rassename vermuten lässt, nicht ohne weiteres mit der Insel Malta in Verbindung zu bringen. Denn der Name leitet sich von dem semitischen Wort ‚màlat‘ her und bedeutet ‚Zuflucht‘ oder ‚Hafen‘. In vielen Ortsbezeichnungen des Mittelmeerraums findet sich diese Wortwurzel wieder, so z.B. bei der südöstlich von Korfu gelegenen Insel Melitaea (heute Mljet) oder auch bei der Insel Malta. Aufgrund der Beliebtheit als Schoßhündchen wurden kleinformatige Statuetten dieser Hunderasse möglicherweise als 'Nippes'-Figuren zur Dekoration in den Wohnhäusern aufgestellt oder sie haben Kindern als Spielzeug gedient. (AVS) Linkes Ohr weggebrochen. Stehender Hund mit aufgerolltem Schwanz. Ehem. Sammlung Erhart Kästner, Wolfenbüttel

Pan und der Leuchtturm von Alexandria

Etwa 1,5 km vor der Hafeneinfahrt von Alexandria, das im 1. Jahrhundert v. Chr. von 500.000 Menschen bewohnt war, stand der in der Antike zu den Weltwundern zählende Leuchtturm. Zwischen 290 und 279 v. Chr. wurde das etwa 113 Meter hohe Seezeichen auf der Insel Pharos nach Plänen des Architekten Sostratos von Knidos errichtet. Der Inselname bzw. Standort wurde namengebend für Leuchtfeuer dieser Art. Und noch heute leitet sich der Begriff 'Faro' (Leuchturm) in den romanischen Sprachen von diesem einstigen Weltwunder ab. Zunächst als unbefeuertes Tageszeichen geplant, wurde der Pharos im 1. Jahrhundert v. Chr. durch ein großes Reisigfeuer beleuchtet. Der Leuchtturm von Alexandria tat seinen Dienst, bis er 1326 bei einem Erdbeben einstürzte. Die Gesamtkomposition der Statuette erinnert an den Leuchtturm mit seinem charakteristischen stufenförmigen Aufbau. Doch sie verkörpert noch viel mehr. Die links sich an den Turm lehnende und auf einem ovalen Unterbau stehende Figur ist die Darstellung des Gottes Pan, der in Alexandria in einem eigenen höhlenartigen Heiligtum, dem Paneion, verehrt wurde. Die in Ägypten lebenden Griechen identifizierten den ägyptischen Gott Min mit Pan. Min galt als Schutzgott der durch die Wüste ziehenden und handeltreibenden Karawanen. Unter dem König Ptolemaios II. wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. dem griechischen Pan ein Heiligtum in der Handelsmetropole Alexandria errichtet. Diese Terrakotte ist wahrscheinlich als Votivgabe dem alexandrinischen Pan gestiftet worden. (AVS)

Reiter auf einem Kamel

Schon während der Antike spielte das Kamel in der Levante, Ägypten, Syrien und natürlich Arabien eine wichtige Rolle als Last- und Reittier. Griechen und Römer begegneten ihm vor allem an den großen Handelswegen nach Arabien und weiter nach Indien. Aber auch in den Wettkampfarenen im Römischen Reich kamen Kamele bei den Tierhetzen (munera) zum Einsatz. (AVS) Ehem. Sammlung Andreas Bircher, Kairo

Nereide auf Hippocamp

Wer glaubt, dass die Kleine Meerjungfrau aus Hans-Christian Andersens gleichnamigem Märchen das erste weibliche Mischwesen ist, das in literarischen Erzählungen durch die Meere streift, der irrt. Schon in der griechischen Mythologie tummeln sich Meeresnymphen, die Nereiden, in den Fluten des Mittelmeers. Einen Fischschwanz wie die ‚modernen‘ Meerjungfrauen tragen sie allerdings nur selten, dafür reiten sie gerne auf Hippocampen, den Seepferden. Von der Beliebtheit und Bedeutung der Nereiden, die häufig von den Seefahrern um gutes Geleit gebeten wurden, zeugen die vielen Darstellungen in unterschiedlichen Gattung der antiken Kunst, die z. B. auf diesem Tonrelief. Das vollständige Motiv dieses Relieftyps zeigt zwei Nereiden auf Seepferden, beide jeweils von einem Eros begleitet. Ein dritter, fliegender Eros mit einem Sonnenschirm in der Hand befindet sich im Zwischenraum zwischen beiden ersten. (AVS) Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Büste der Göttin Demeter (?)

Die in Form einer Büste dargestellte weibliche Figur trägt einen Polos auf dem Kopf. Zusätzlich wird dieser durch einen Schleier verhüllt. Der Polos charakterisiert die weibliche Figur als Göttin. Die Benennung des Dargestellten als Demeter - Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus - ist nicht sicher. - Möglicherweise handelt es sich um den Aufsatz einer Tonlampe. (S. Grinat)

Kopf eines bekränzten Mannes

Dieser Kopf gehörte zu einer männlichen Statuette, die in der Antike als Weihegeschenk oder Grabbeigaben dienten. Das Stück stammt zusammen mit dem weiblichen Kopf (1913.213) von Carl Humann (1839-1896), dem „Entdecker“ der Ruinen von Pergamon, der mit der Familie Seligmann offenbar bekannt war. Frau Johanna Seligmann schenkte sie im Jahre 1913 dem Kestner-Museum als Vervollständigung seiner Antikensammlung. Johanna Seligmann war die Ehefrau des Continental-Chefs. Die Inventarkarte von 1913 verzeichnet folgenden Eintrag: "Geschenk der Frau Kommerzienrat Seeligmann [sic], Hannover, dessen Gatte es von Humann erhielt".

Kopf einer Frau

Dieser Kopf gehörte zu einer weiblichen Statuette, die in der Antike als Weihegeschenk oder Grabbeigaben dienten. Das Stück stammt zusammen mit dem männlichen Kopf (1913.213) von Carl Humann (1839-1896), dem „Entdecker“ der Ruinen von Pergamon, der mit der Familie Seligmann offenbar bekannt war. Frau Johanna Seligmann schenkte sie im Jahre 1913 dem Kestner-Museum als Vervollständigung seiner Antikensammlung. Johanna Seligmann war die Ehefrau des Continental-Chefs. Die Inventarkarte von 1913 verzeichnet folgenden Eintrag: "Geschenk der Frau Kommerzienrat Seeligmann [sic], Hannover, dessen Gatte es von Humann erhielt". (AVS)

[Stand der Information: ]