Objekte

erklärte, dass Ketzerei weitaus schlimmer sei als Geldfälschung; wenn also Geldfälscher mit der Todesstrafe belegt wurden, musste dies auch für Ketzer gelten. Im Mittelalter gab es Spottlieder auf den Klerus, die religiöse Gleichgültigkeit und Skepsis zum Ausdruck brachten. Die im späten 12. Jahrhundert eingerichteten Ketzergerichte richteten sich jedoch gegen größere Bewegungen wie die Albigenser und Waldenser, um sie aufzuspüren, zu verhören und zu verurteilen. Diese Aufgabe fiel zunächst den Bischöfen zu, wurde aber später hauptsächlich vom Dominikanerorden wahrgenommen. Einmal verurteilt, wurde der Ketzer jedoch der Bestrafung durch die weltliche Obrigkeit überlassen, während sich die Kirche hinter der heuchlerischen Aussage versteckte, dass "die Kirche nicht nach Blut dürstet". Aber die Kirche wollte keine milden Urteile - nur um nicht als Henker dazustehen. Das Laterankonzil von 1215 wies die weltlichen Behörden an, Ketzer auszurotten oder einen Kreuzzug gegen den betreffenden Fürsten zu führen. Vor allem in Spanien flammten die Ketzerfeuer auf. Vor allem Konvertiten, d. h. getaufte Juden, die im Verdacht standen, dem Judentum anzuhängen, wurden zur Zielscheibe. In den Jahren 1480-1520 wurden in Sevilla etwa 4.000 Ketzer verbrannt, während etwa 30.000 "Büßer" zu Gefängnis, Galeerensklaverei oder ähnlichem verurteilt wurden. Diejenigen, die flohen, wurden von der königlichen Schatzkammer beschlagnahmt, und die Zahl der Verurteilungen erreichte schließlich 100.000." - (Wikipedia (de) 10.09.2023)