Die Plakette zeigt in einer dichten Komposition die Begegnung Johannes des Täufers und Jesus als Kinder. Die beiden Mütter Maria und Elisabeth sowie die Väter Joseph und Zacharias geben den Tiefenraum der Darstellung an.
Die Komposition folgt einer Arbeit des niederländischen Goldschmieds Paulus van Vianen (um 1570‒1613), der am Hofe des Kaisers Rudolf II. in Prag tätig war.
Vianens signierte und auf das Jahr 1611 datierte Arbeit hat sich im Rijksmuseum in Amsterdam erhalten (BK-NM-5851). Das fast fünfzig Jahre später entstandene Kupferrelief folgt Vianens Entwurf in seiner Anlage, während Gewandfalten und Oberflächen plastischer bearbeitet sind. Der aufwendige Rahmen erinnert mit den Tulpen und Rosen an gemalte Blumenstilleben des 17. Jahrhunderts. Im Museum August Kestner hat sich überdies eine gegossene Bronzeplakette (Inv.-Nr. 1912.89) erhalten, die einer weiteren Bilderfindung der Heiligen Familie von Vianens folgt. (T. Henke)