Bei diesem Modell handelt es sich um eine Rekonstruktion des Grabmals für den osmanischen Kriegsgefangenen Hammet im Maßstab 1:5. Kopf- und Fußstein tragen jeweils lange Inschriften, aus denen sich Hinweise auf den Bestatteten ergeben: Mehmet oder Muhammed, dessen Name im Deutschen zu „Hammet“ abgekürzt wurde, war ein osmanischer berittener Soldat („Sipahi“) der nach der zweiten Belagerung von Wien 1683 in Kriegsgefangenschaft geriet. Als sogenannter „Beutetürke“ wurde er nach Hannover verschleppt. Bis zu seinem Tod im Jahr 1691 diente er der Kurfürstin Sophie von Hannover als Lakai.
Das Grab erregte schon früh viel Aufmerksamkeit und wurde in mehreren Reiseberichten des 17. und 18. Jahrhunderts erwähnt. Es stellt eine deutsch-osmanische Fusion dar: osmanisch-muslimisch in der Gesamtanlage, deutsch-barock in der künstlerischen Gestaltung. Dazu zählt auch die teils fehlerhafte Ausführung der arabischen Schriftzeichen. Ein hannoverscher Steinmetz hat sie, offensichtlich so gut er konnte, von einer handschriftlichen Vorlage kopiert.
Heute ist vom originalen „osmanischen Grab“ nur noch die Fußplatte mit der deutschen Inschrift erhalten. Sie wurde im Laufe der Jahre mindestens zweimal umgesetzt und befindet sich auf dem Neustädter Friedhof in Hannover. Das Grab zählt zu den ältesten muslimischen Gräbern in Deutschland.
Das Modell wurde im Jahr 2010 von einem Modellbaubetrieb angefertigt und anlässlich der Ausstellung "Über das Leben hinaus - Ein Spaziergang über Hannovers Friedhöfe" im Historischen Museum Hannover gezeigt.
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