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Radfächer

Herzog Anton Ulrich-Museum Turcica [VO 14]
Radfächer (Herzog Anton Ulrich-Museum CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Herzog Anton Ulrich-Museum / Claus Cordes (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Inv.-Nr.: VO 14

Der Radfächer besteht aus einem in enge Falten gelegten Fächerblatt, welches an beiden Seiten mit einem Griff abschließt und um eine Mittelachse aus einer Messinghülse über Holzkern entfaltet werden kann. Das Fächerblatt besteht beidseitig aus Atlasstreifengewebe mit lancierten Musterstreifen, das wahrscheinlich auf Papier oder dünnes Leder aufgeklebt wurde. Die ursprüngliche Farbigkeit ist nicht mehr zu erkennen, das Atlasgewebe wohl ehemals lachsrot, die Musterstreifen erscheinen heute beige, gelb, braun, der Silberlahn ist blau korrodiert. Der Rand des Fächers ist mit einer Flechtschlagspitze aus Silber- und Goldlahn über Seidenseele verziert. Eine einfachere Variante dieser Spitze ist auch an einer Seite der Mittelachse und an den Verbindungen der Griffstäbe mit dem Fächerblatt aufgebracht. Das runde Mittelstück, um das sich der Fächer entfaltet, ist mit dem Fächerblatt vermutlich mit Hilfe eines gelben, auf Papier geklebten Stoffstreifens verbunden und nur noch einseitig mit einer Rosette aus verschiedenen Stoffen und mit der beschriebenen Flechtschlagspitze verziert. Es ist möglich, dass mit dieser Flechtschlagspitze ehemals auch die Samtflecken auf dem Deckel des zugehörigen Besteckkastens (Kat. Nr. 479) umrandet waren, wie Abdrücke vermuten lassen. Die Griffstäbe des Fächers bestehen aus dünnem Holz. Ihre freistehenden Teile sind mit grünem ziselierten Samt mit kleinrapportigem Muster beklebt. An den Seiten, die beim Aufschlagen des Fächers nebeneinander liegen, verdeckt ein schmaler Stoffstreifen die Stoffkanten. Den Abschluss des einen Stabes bildet eine stilisierte gelbe Mohnkapsel, die mit einem geflochtenen Silberzopf und einem kleinen Nagel aus Messing verziert ist. An diesem Stab befindet sich innen eine Öse, die durch einen entsprechenden Schlitz im zweiten Griffstab gesteckt und dort mit einem Haken fixiert werden kann, so dass der aufgeschlagene Fächer arretiert ist. Dieser Verschluss wird von zwei roten Quasten an den Aussenseiten des Griffs kaschiert. Der zweite Griffstab, der unterhalb des Fächerblatts abgebrochen und lose ist, endet in einer Spitze, die in eine entsprechende Aussparung am Ansatz der stilisierten Mohnkapsel passt. Radfächer in der hier beschriebenen Art, gefertigt aus kostbaren Stoffen, scheinen sich nur selten erhalten zu haben, so dass als Vergleich z. Zt. nur ein einziger im Deutschen Ledermuseum Offenbach aufbewahrter Radfächer genannt werden kann. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 332, Kat. Nr. 492)

Material/Technik

Atlasgewebe, Papier oder Leder (?), Messing, Holz

Maße

L 28 cm, L aufgeklappt 42 cm, L Griff 15 cm, Dm Fächerblatt 27 cm

Literatur

  • Claudia Schmitz (2016): Ethnographica in Braunschweig. , S. 332, Kat. Nr. 492
Herzog Anton Ulrich-Museum

Objekt aus: Herzog Anton Ulrich-Museum

Das Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig gehört zu den bedeutendsten und vielseitigsten Kunstmuseen Deutschlands. Namensgeber ist Herzog Anton...

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