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Radschlossbüchse

Museum August Kestner Angewandte Kunst / Design [WM I 205]
Radschlossbüchse (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Diese sehr aufwändig gearbeitete Radschloßbüchse zeigt sehr feine Elfenbeinschnitzereien mit Jagdszenen als Auflagen auf Lauf und Kolben. Der Ladestock, unter dem Lauf in einer Öffnung befindlich, hat am Anfang und Ende Elfenbeinaufsätze mit graviertem und geometrischem Muster.
Die kleinen Elfenbeinreliefs des Laufs zeigen eine Jagd, bei der die Reiter auf ihren Pferden der voraneilenden Hundemeute folgen. Dazwischen finden sich zahlreiche in Holz geschnitzte Tiere wie Hasen, Vögel aber auch Grotesken, Drachen, Akanthusblätter und ein einfacher Blattfries. Vorlagen für diese Jagdszenen müssen im niederländischen Raum gesucht werden.
Dem großen Drachenkopf der Vorderseite wurden Zähne und Augen aus Elfenbein eingelegt. Die Laufspitze des Schaftes ist mit mehreren rechteckigen Elfenbeinplatten belegt, die unter anderem eine weibliche Figur in zeitgenössischer Tracht zeigen. Die Mündung des breiten Laufes ist oktogonal. Auf dem eisernen Lauf, am Ende und hinter dem Schloss, wurden Blüten- und Blattrankengebinde eingraviert. Die dem Schloss gegenüberliegende Seite zeigt ein Elfenbeinrelief mit der Darstellung des kämpfenden Heiligen Georg mit dem Drachen. Die zu rettende Königstochter, zu deren Füßen ein Schaf kniet, befindet sich im rechten Hintergrund des Reliefs. Hinter Georg und dem Drachen lässt sich eine dörfliche Siedlung erkennen. Das Relief wird rechts außen von einer Gans, Akanthusblättern und einer Blattvolute abgeschlossen.
Daran schließt sich das Relief des Kolbens an, das die Darstellung der Zähmung der wilden Tiere durch Orpheus` Spiel auf der Lyra zeigt – bezeichnet durch die Inschrift ›Orpheus‹, unter dem Relief. Alte, knorrige Bäume geben der Szene mit Orpheus in der Mitte auf einem Stein sitzend, einen Rahmen. Um ihn herum lagern und stehen die bereits beruhigten Tiere wie Pferd, Affen, Löwe, Bär, Elefant, Fuchs, Schwein, Hirsch, Widder, Dromedar, Schafe, Vogel Strauß und Pfau. Ehmer sieht in einem Kupferstich (1641) von Johann Wilhelm Bauer in den ›Metamorphosis‹ die Vorlage für diese Elfenbeinarbeit. (S. Schmidt)

Ehem. Welfenmuseum Hannover (Dauerleihgabe NLM Hannover)

Material/Technik

Holz, Eisen, Elfenbein / geschnitzt, graviert

Maße

Länge: 111 cm, Breite: 10,5 cm

Literatur

  • Schmidt, Sabine (2005): Gold Kokosnuss Edelstahl. Kunstkammerschätze gestern und heute. Hannover, 124-125 Nr. 1
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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