Bei den sogenannten sog. ‚Fischtellern‘ handelt es sich um eine keramische Gefäßgattung des späten 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. vornehmlich aus Unteritalien, die sich durch einen auffälligen Hängerand und eine Mittelvertiefung auszeichnet. Auf ihnen finden sich allerlei, eng an das Naturvorbild angelehnte Meerestiere. Diese spezielle Keramikgattung war für knapp drei Generationen, das heißt zwischen 390 und 300 v. Chr., eine außerordentlich beliebte Gefäßgattung.
Das Prinzip der Fischtellerikonographie ist die Vollständigkeit. Thema des einzelnen Tellers ist ein in wechselnder Darstellung, umgrenzter Ausschnitt aus der Meeresfauna, der zusammengenommen die Gesamtheit aller Meeresfische des Mittelmeeres zu repräsentieren scheint. Auf der Oberseite dieses Tellers schwimmen eine Brasse (Diplodus vulgaris), ein Barsch (Serranellus cabrilla) und ein Zitterrochen (Torpedo torpedo). (AVS)