Inv.-Nr.: VO Met 13 a, b
Kleines gerades Messer aus damasziertem Eisen, von der Oberseite her spitz zulaufend, auf der Unterseite bildet es einen scharfen Absatz zum Griff aus. Auf der einen Seite der Klinge befindet sich eine Tauschierung aus drei kleinen goldenen Sternen. Am Übergang der Klinge in den Elfenbeingriff ist eine kleine Scheibe aus Ebenholz aufgesetzt. Der Griff aus Elfenbein verbreitert sich nach oben und läuft in einem kleinen Knauf aus. Am Griff auf jeder Seite eine Reihe von fünf Perlmuttscheibchen, mittig zwischen Reihen von in Ebenholzscheiben eingelassenen goldenen Sternen und Monden, in den Zwischenräumen Ziernägel. Am Knauf eine größere Perlmuttscheibe, in die eine Ebenholzscheibe mit einem kleinen goldenen Stern eingesetzt ist, so dass ein Halbmond mit Stern gebildet wird. Ein Kreis von kleinen goldenen, in Ebenholz eingelassenen Sternen umgibt dieses Motiv. Die Scheide besteht aus Holz, ist mit rotem Samt bezogen und mit einem gelben, mit Silber umwickelten Seidenfaden vernäht. An Mündung und Spitze sind breite silberne, bogenförmig ausgeschnittene Zierbänder aufgebracht, die Reste von Vergoldung aufweisen. Das Ortband läuft in eine kleine abgeflachte und abgerundete Spitze aus und ist mit gravierten Blättern und Blüten verziert. Am Mundband ist auf der Rückseite ein kleines Scharnier mit einer herzförmigen Öse angebracht, um das Messer am Gürtel befestigen zu können. An der Mündung ist es mit einem erhabenen Zickzackband verziert. Daran schließen sich auf der Vorderseite drei vertikale Streifen mit gravierten und gestempelten Blättern und Blüten an. Wie bei diesen Messern häufig, ist ein Teil des Griffs in der Scheide versenkt. Messer der beschriebenen Art dienten nicht nur als Waffe, sondern auch zum täglichen Gebrauch und konnten auch von Frauen benutzt werden. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 311, Kat. Nr. 450)