Wer glaubt, dass die Kleine Meerjungfrau aus Hans-Christian Andersens gleichnamigem Märchen das erste weibliche Mischwesen ist, das in literarischen Erzählungen durch die Meere streift, der irrt. Schon in der griechischen Mythologie tummeln sich Meeresnymphen, die Nereiden, in den Fluten des Mittelmeers. Einen Fischschwanz wie die ‚modernen‘ Meerjungfrauen tragen sie allerdings nur selten, dafür reiten sie gerne auf Hippocampen, den Seepferden.
Von der Beliebtheit und Bedeutung der Nereiden, die häufig von den Seefahrern um gutes Geleit gebeten wurden, zeugen die vielen Darstellungen in unterschiedlichen Gattung der antiken Kunst, die z. B. auf diesem Tonrelief. Das vollständige Motiv dieses Relieftyps zeigt zwei Nereiden auf Seepferden, beide jeweils von einem Eros begleitet. Ein dritter, fliegender Eros mit einem Sonnenschirm in der Hand befindet sich im Zwischenraum zwischen beiden ersten. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom