Das Musizieren spielte an Bord eine große Rolle. Die Instrumente mussten einigermaßen handlich und gut zu transportieren sein und durften obendrein nicht viel Platz beanspruchen, da dieser - vor allem auf Segel- aber auch auf Küstenmotorschiffen oder Fischereifahrzeugen - stets knapp bemessen war. Zu den beliebten Instrumenten zählten daher Mundharmonika, Maultrommel, Gitarre, Fiedel, Ziehharmonika oder Akkordeon, das auch als „Schifferklavier" bekannt ist. Wer sich die Mannschaftsbilder in unserer Dauerausstellung im Telegraphen einmal genauer anschaut, der wird auf fast jedem Foto ein Instrument entdecken. Eine Zither ist jedoch nicht dabei und dürfte auch weniger gebräuchlich gewesen sein. Dieses Instrument hat dennoch einen maritimen Hintergrund. Darauf weist die Postkarte an der Rückwand des Kastens hin.
Die CAP NORTE, ein so genanntes „Kombischiff", das Fracht- und Passagiertransport vereinte, lief 1922 für die Reederei "HamburgSüdamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft", kurz "Hamburg Süd", auf der Vulkanwerft vom Stapel. Bis Anfang der 1930er Jahre war die CAP NORTE im so genannten Ja Plata Dienst" der Reederei eingesetzt und beförderte hauptsächlich Auswanderer nach Südamerika. An Bord des rund 150 Meter langen Schiffs fanden 500 Passagiere in der Ersten und Dritten Klasse sowie 1.400 Menschen im Zwischendeck Platz.
Um 1910
Inv. Nr. 2021 /0080