Inv.-Nr.: VO Met 9
Das Gürtelschreibzeug besteht aus Federbehälter und Tintenfass, die fest miteinander verbunden sind, sowie zwei Ketten, die der Befestigung am Gürtel dienten. Die Teile sind aus Blei gearbeitet und mit einem ausgeschnittenen Band aus Silber verziert, der Federbehälter am unteren Ende, das Tintenfass an der gesamten Wandung. Der rechteckige Federbehälter ist aus einer Bleiplatte gebogen mit einer Verbindungsnaht auf einer der Schmalseiten. Die Öffnung am unteren Ende ist mit einem flach gerundeten Metallpfropfen, möglicherweise aus Eisen, fest verschlossen. Die andere Öffnung zeigt einen ebenfalls flach gerundeten Verschluss in Form eines Steckdeckels aus verlötetem Silberblech, der mit Hilfe einer Kette von 11 cm Länge aus flachen quadratischen Gliedern an einer verdeckten Stelle zwischen Federbehälter und Tintenfass befestigt ist. An dieser Befestigungsstelle hängen zwei weitere abgerissene Kettenstücke. Das rechteckige Tintenfass ist an den Federbehälter angelötet und zusätzlich mit einer geflochtenen Wicklung aus Silberdraht gesichert. Auf der Oberseite befindet sich ein kleiner Klappdeckel mit zwei Scharnieren, der durch einen kleinen Haken gesichert ist. Scharniere und Haken sind auf dem Behälter mit kleinen Ziernägeln befestigt. Um die Scharniere herum befinden sich kleine eingravierte Striche. Diese Form des Gürtelschreibzeugs verbreitete sich in der Türkei seit dem 17. Jahrhundert und wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein verwendet. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 313, Kat. Nr. 453)