Furnierte Lade aus Nussbaumholz mit eingelegten hellen Bändern und dunklen Quadraten. Auf dem Deckel befindet sich ein ins Holz eingelegter Kamm. Die Front ist mit zwei sich kreuzenden Sägen marketiert und zeigt eine Datierung aus Metalldraht (1798). Die Sägen und der Kamm weisen die Lade als Amtslade der Kammmacher aus. Der Deckel sowie der Boden werden von vertikal umlaufenden Profilleisten gerahmt. Die Lade ist holzsichtig, hat zwei seitliche Handhaben, ein Schloss und zwei Schlüssel, keine Füße. Innenausstattung: Die linke Seite weist über die ganze Breite eine Beilade auf. Darunter befinden sich drei Schubkästen.
Die kleine Gruppe der Kammmacher in Hannover gehörte ursprünglich zum Kammmacheramt in Braunschweig. 1798 erlangten die Kammmacher in Hannover die obrigkeitliche Zustimmung zur Gründung eines eigenen Amtes. Im Stadtarchiv Hannover wird u.a. das erste Rechnungsbuch verwahrt. Darin sind sowohl die Ausstellung des Amts- und Gildebriefes durch die Regierung für 47 Reichstaler 27 Mariengroschen und die Anfertigung der Lade verzeichnet "Dem Tischler Voß für die Amtslade 18 Reichstaler 5 Mariengroschen 4 Pfennig. Dem Schlosser Lüder für den Beschlag 10 Reichstaler, Dem Lehrburschen die Lade herzubringen 6 Mariengroschen" (StAH, B 14865, S. 8). Die Urkunden waren vermutlich Inhalt der Lade, als diese zunächst in die Kunstgewerbesammlung im Leibnizhaus und dann 1904 ins Vaterländische Museum kamen. Später wurden die Dokumente aus allen im Historischen Museum befindlichen Amtsladen an das Stadtarchiv übergeben.
[AF]