Als höchster preußischer Orden wurde der Schwarze Adlerorden 1701 gestiftet von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg am Tag vor seiner Selbstkrönung zum König in Preußen. Der Orden wurde als Hausorden bis 1918 an adelige Personen hohen Ranges verliehen. Auch Frauen konnten ihn erhalten. Die Anzahl der Ordensmitglieder (ohne die königliche Familie) war ursprünglich begrenzt. Das Ordensmotto lautete „Suum cuique“ (=Jedem das Seine).
Die Abzeichen des Schwarzen Adlerordens bestanden aus Kreuz und Stern. Das goldene, blauemaillierte Malteserkreuz ist gekennzeichnet durch schwarze Adler zwischen den Kreuzarmen. In der Mitte trägt es ein goldenes Medaillon mit den Initialen „FR“, die auf Friedrich I. als Stifter verweisen. Im oberen Kreuzarm ist der Ring für die breite, orangene Schärpe befestigt, an der das Kreuz getragen wurde. Das vorliegende Stück ist im unteren Kreuzarm gestempelt „S.F.S.“
Der achtstrahlige Bruststern aus Silber wurde an der Uniform getragen. Er zeigt in der Mitte emailliert auf orangenem Grund den schwarzen Adler. Darum herum auf weißem Grund aufgelegt in goldenen Buchstaben die Devise „Suum cuique“ und unten emaillierte Lorbeerzweige.
Zu dem Set gehört ein Kasten aus rotem Kunstleder, der die Verleihungsurkunde enthält. Der Orden wurde am 27.01.1917 an Generaloberst Alexander von Linsingen (10.02.1850 Hildesheim – 05.06.1935 Hannover) verliehen. Linsingen, damals noch General der Infanterie, führte die aus der „Südarmee“ und der „Bugarmee“ gebildete „Heeresgruppe Linsingen“ (bestehend aus deutschen, österreichischen und ungarischen Verbänden), die die Lage auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz stabilisierte und für die Mittelmächte sogar eine Landverbindung zum Bündnispartner Türkei öffnete. Das Ende des 1. Weltkrieges erlebte Linsingen als Gouverneur der Reichshauptstadt Berlin. Seine Orden und Ehrenzeichen wurden 1936 von der Familie der „Heeresgedenkstätte im Leineschloß“ übergeben, die zu den Vorläufern des heutigen Historischen Museums Hannover gehört.
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