Diese Ansichtskanne mit hochgezogenem Henkel zeigt zwei bezeichnete Ansichten aus Hannover. Das farblose Glas ist teils rubingeätzt, teils geschliffen. Derartige Glasobjekte mit Stadtansichten waren ab Mitte des 19. Jahrhunderts beliebte Reiseandenken.
Die eine Seite der Kanne zeigt den „Gartensalon zu Herrenhausen“, der 1817-1820 nach Plänen von G.L.F. Laves errichtet wurde. Heute wird das Gebäude als Bibliothekspavillon bezeichnet. Es steht im Berggarten in Herrenhausen.
Die andere Seite der Kanne zeigt das Schloss Monbrillant, den Vorgängerbau des Welfenschlosses. Schloss Monbrillant wurde 1713 vom Architekten Louis Remy de la Fosse als Lustschloss für Sophie Antoinette Gräfin von Platen entworfen. Nach dem Tod der Gräfin nutzten die Welfen das Schloss als Gästehaus. 1816 baute Hofarchitekt G.L.F. Laves Schloss Monbrillant als Sitz für den Vizekönig Adolph Friedrich um. Nach diesem nutzten die hannoverschen Könige Ernst August und Georg V. das Schloss. Es wurde 1857 abgerissen, um Platz für das Welfenschloss zu machen, in dem sich heute die Leibniz Universität Hannover befindet.
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