In der Zeit des deutschen Kaiserreichs war Hannover mehrfach Ziel von Besuchen des jeweiligen Regenten. Im September 1874 besuchte Kaiser Wilhelm I. die Stadt anlässlich eines Manövers. Doch offenbar hatte der Kaiser auch ein nicht-militärisches Ziel im Visier: Dieses große Ölgemälde zeigt einen Besuch im 1865 eröffneten Zoologischen Garten von Hannover.
Am Rande des Giraffengeheges hat sich eine große Menschenmenge versammelt. Kaiser Wilhelm I. und Kronprinz Friedrich (beide in Uniform) lassen sich von Zoodirektor Christian Kuckuck die Tiere erklären. Im Vordergrund stehen einige Kinder im Sonntagsstaat. Die Giraffen und Zebras zeigen sich vom Menschenauflauf unbeeindruckt.
Die Bildaufteilung des farbenfrohen Gemäldes von August Th. Weber entbehrt nicht einer gewissen Komik. Die Hälfte des Bildes nehmen die Bäume im Hintergrund und die Darstellung des Antilopenhauses ein – der recht hölzern dargestellte „hohe Besuch“ ist förmlich an den Rand gedrängt.
In der Sammlung des Historischen Museums Hannover befindet sich auch eine Vorzeichnung für das Gemälde.
[FA]