In der Vorstellung der Griechen musste es ein göttliches Wesen geben, das morgens im Osten aus einer Meeresbucht emportaucht und abends dorthin zurückkehrt. Darstellungen zeigen Helios / Sol meist mit der Strahlenkrone und auf einem Viergespann fahrend.
Helios sieht und hört alles, ist Zeuge aller guten und bösen Taten, er bringt Unrecht ans Licht und wird als Schwurzeuge angerufen. Er ist aber auch als Heilgott der Gott des Augenlichts und ebenso ein Gott, der Blindheit heilt und Schuldige mit Blindheit straft. In ihm steckt schöpferische Lebenskraft, und er ist seit der Zeit des Dichters Homer Symbol des Lebens. Helios stammt aus einer Familie von Lichtgestalten. Seine Schwestern sind Selene (Luna) und Eos (Aurora).
Bei dieser Statuette wird ein Strahlenkranz hinter den Locken angelötet gewesen sein; die rechte Hand war vielleicht zum Gruß frontal geöffnet oder sie hielt einmal die Weltkugel, die linke Hand wohl eine Spendeschale.
Die Inschrift auf der Basis bezieht sich eindeutig auf den Kontext der provinzialrömischen Militärkultur, in der Sol ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. eine große Rolle spielt. (AVS)