Der Prägeherr ist Erzherzog Sigismund von Tirol, der auf der Vorderseite als ganze Figur wiedergegeben ist. Auf der Rückseite wird vermutlich er selbst als Turnierreiter gezeigt. Die Wappen von oben rechts beginnend sind im Uhrzeigersinn die Wappen von Burgau, Österreich ob der Enns, Pfirt, Habsburg, Hohenberg, Windische Mark, Kärnten, Alt-Österreich (größer), Steiermark, Krain, Portenau, Montfort-Feldkirch, Tirol, Kyburg, Elsass.
Bis zum 15. Jahrhundert waren Goldmünzen das hauptsächliche Zahlungsmittel im Fernhandel. Allerdings war Gold knapp und die Tiroler Alpen äußerst silberreich. Daher ließ Sigismund erstmals große Silbermünzen prägen, die dem geläufigen Goldgulden im Wert entsprachen und „Guldiner“ genannt wurden.
Auch an anderen Orten in Europa wurden reiche Silberlagerstätten gefunden, was auch dort die Prägung schwerer Silbermünzen in großen Mengen nach sich zog. Im südlichen Erzgebirge liegt die Bergbaustadt Joachimsthal, heute Jáchymov in Tschechien, damals im Besitz der böhmischen Grafen Schlick. Nach Tiroler Vorbild ließen sie ab 1520 Joachimsthaler Silbermünzen prägen. Später hießen sie nur noch „T(h)aler“ und gaben den Silbermünzen ihren endgültigen Namen. Im Deutschen Reich wurde der Taler erst 1871 durch die Mark ersetzt. Somit setzt geldgeschichtlich die Neuzeit mit der „Erfindung“ des Talers ein. (SV)