Inv.-Nr.: VO Met 11
Das als Anhänger gearbeitete Petschaft besteht aus einer flachen ovalen Platte in deren Zentrum sich eine größere ovale Kartusche, umrahmt von vier kleineren, befindet, in die arabische Schriftzeichen eingraviert sind; dazwischen filigrane Blütenmuster. Auf der Rückseite leitet ein halbkugeliges durchbrochenes Gitterwerk zum ebenfalls durchbrochenen, herzförmigen Griff über, der als oberen Abschluss eine Öse bildet, durch die eine Aufhängung gezogen werden konnte. Inschriften auf Siegeln oder Petschaften, die neben dem Namen des Besitzers und dem Herstellungsjahr auch Suren des Korans, Gottesnamen und ähnliches beinhalten konnten, hatten gerade im Hinblick auf letztere auch eine Funktion als Talismane. Da das Siegel aber spiegelverkehrt gestochen ist, entfaltete sich die volle Wirksamkeit erst im Abdruck. Für die Inschriften liegen bisher keine Übersetzungen vor. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 313, Kat. Nr. 452)