Inv.-Nr.: VO Met 20
Der Säbel ist leicht geschwungen, einseitig geschliffen und läuft in einer Spitze aus. Die breite Oberkante der Klinge ist durch eine beidseitige Riefe abgesetzt. Die Klinge läuft in einer Griffzunge aus, mit der der zweiteilige hölzerne Griff auf jeder Seite mit drei Nieten fixiert ist. Zur Abdeckung der Verbindungsnähte ist ein breites Zierband, vermutlich aus Kupfer oder Messing, aufgebracht. Der Knauf am Griff ist sattelartig geschwungen. Am Übergang zur Klinge ist ein umlaufendes Zierband aufgesetzt, das als blattförmige Verzierung ein Stück über die Oberkante der Klinge ausgezogen ist. Die Zierbänder sind vergoldet und mit einem Dekor kleiner erhabener Blüten geschmückt. Vom Griff ausgehend sind beide Seiten der Klinge mit einer Tauschierung in Silber verziert. Sie besteht aus einem bandartigen Dekor, der auf der einen Seite in regelmäßigen Abständen in drei rechteckige Felder mit jeweils zwei Reihen arabischer Schriftzeichen gegliedert ist. Auf der anderen Seite sind dagegen nur zwei Felder mit nur einer Reihe von Schriftzeichen ausgebildet. Der yataghan ist eine im Gürtel getragene Hiebwaffe, die bis ins 19. Jahrhundert nicht nur in der Türkei, sondern auch auf dem Balkan und in Nordafrika weit verbreitet war. Die Klinge ist in der Regel ca. 60 cm lang, einseitig geschliffen und konkav gebogen, wobei sie zur Spitze hin ihre größte Breite erreicht. Sie konnte mit tauschierten Inschriften verziert sein, die neben Sprüchen aus dem Koran auch den Namen des Handwerksmeisters, des Besitzers und das Jahr der Herstellung umfassen konnten. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 311, Kat. Nr. 448)