Inv.-Nr.: VO Met 4
Massiver Teller aus Messing, gepunzt, getrieben und poliert. Der Spiegel ist konkav gewölbt, die Fahne nur leicht ausladend, die Randlippe vertikal ausgezogen. Der gesamte Spiegel ist durch eine feine Treibarbeit verziert. Im Zentrum befinden sich vier kreuzförmig angeordnete Blätter, die von drei Kreisen mit geometrischem Dekor und stilisierten Blüten umgeben sind. Es folgt ein breiter aufwändig dekorierter Streifen: innerhalb von geschwungenen Voluten, die aus farnartigen Blättern gebildet werden, sind umlaufend abwechselnd ein Hund und eine Gazelle dargestellt, sämtliche Freiräume sind mit stilisierten Pflanzen und Blüten gefüllt. Es folgen zwei weitere Streifen mit stilisierten Blüten und geometrischem Dekor. Der hochstehende Rand ist unterhalb der Randlippe mit umlaufenden Riefen und einem in stilisierten Blüten endendem Bogenmuster verziert. Die Außenseite ist undekoriert, wobei allerdings die Muster der Innenfläche teilweise nach außen durchgedrückt sind. Auf der Randlippe befindet sich evtl. ein Herstellerzeichen. Platten der hier vorgestellten Art wurden im gesamten vorderen Orient und Nordafrika verwendet. Die Verzierung und vor allem die Tierdarstellungen verweisen auf Persien als Herstellungsort bzw. auf persische Handwerkstraditionen, obwohl die Platte nach der Auflistung Frau Generalin von Hohnhorst schenkte dem Herzoglichen Museum folgende Gegenstände für die Sammlung der außereuropäischen Gegenstände, Nr. 2, in Damaskus erworben wurde (HAUM, Altregistratur, Neu 405, o. S.). (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 355, Kat. Nr. 522)