Das Gemälde zeigt die Generale von Hindenburg und Ludendorff am Kartentisch bei der Planung militärischer Operationen gegen die russische Armee. Paul von Beneckendorff und von Hindenburg (1847-1934) lebte bei Ausbruch des 1. Weltkrieges als pensionierter Generalleutnant in Hannover. Er wurde erst spät reaktiviert, um als Kopf der in Ostpreußen in Schwierigkeiten befindlichen 8. Armee zu dienen. Die Strategie für die erfolgreichen Schlachten gegen die russische Armee bei Tannenberg und an den Masurischen Seen entwickelte sein Stabschef Erich Ludendorff. Aber Hindenburg galt anschließend als Retter von Ostpreußen.
Daher zeigt das Doppelporträt Hindenburg als die bestimmende Person, wie er seinem „Helfer“ Ludendorff zuschaut. Vogel schuf das Gemälde 1915 im Hauptquartier Ober Ost, wo Hannovers Stadtdirektor Tramm es sah. Unterstützt von Hindenburg organisierte Tramm den Ankauf durch seine Freunde, den Margarinefabrikanten Karl Beuermann und den Kaufmann Karl Sältzer, die es der Stadt Hannover schenkten. Bereits während des 1. Weltkrieges wurde es in hunderttausendfacher Auflage reproduziert und trug wesentlich zur Begründung des Mythos Hindenburg bei.
Als vorgeblich genialer Feldherr wurde Hindenburg zur bestimmenden Figur in der deutschen Führung und 1916 Chef der Obersten Heeresleitung. Mit der Hilfe von Unterstützern wie Tramm bekämpfte er aus dieser Position alle Bemühungen um einen Verständigungsfrieden. Aus der Verantwortung für den Zusammenbruch des Heeres 1918 wand er sich heraus, in dem er die von Ludendorff formulierte „Dolchstoßlegende“ unterstützte.
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