Am 26. April 1925 wurde Feldmarschall Paul von Hindenburg (1847-1934) im zweiten Wahlgang mit 48,3% der Stimmen zum Reichpräsidenten der Weimarer Republik gewählt.
Die Wahl und der ihr vorausgehende Wahlkampf waren gezeichnet von harten politischen Grabenkämpfen, in denen das Wesen und die Legitimität des parlamentarischen Systems selbst verhandelt wurden.
Der erbitterte Wahlkampf zwischen den zwei politischen Polen – dem ‚Reichsblock‘ und dem ‚Volksblock‘ – spiegelte die innere Zerrissenheit der Republik. Ersterer umfasste die Mehrzahl der bürgerlich-konservativen Parteien – in Hannover vor allem DVP, DNVP, DHP – und unterstützte Hindenburg. Für die Parteien der Weimarer Koalition – SPD, DDP und Zentrum – war Wilhelm Marx (1863-1946) angetreten. Der überzeugte Republikfreund Marx musste sich dem weithin sehr beliebten Hindenburg letztlich nur knapp geschlagen geben. In der Stadt Hannover erlangte Marx allerdings mit 51,3% der Stimmen einen klaren Sieg über Hindenburg (43,9%), obwohl dieser hier ‚Heimvorteil‘ genoss. Der Kandidat der KPD, Ernst Thälmann (1886-1944), blieb ohne Chance.
Hindenburg spaltet bis heute die Meinungen – monarchisch ausgerichtet, bestätigte er sich als deutlicher Skeptiker gegenüber der demokratischen Republik. Zwar verfassungsgerecht agierend, baute er die Machtposition des Reichspräsidentenamts weiter aus.
Diese Erinnerungsausgabe der Zeitschrift „Die Woche“ erschien 1927 zum Anlass des 80. Geburtstags des Reichspräsidenten. Die allegorisch gestaltete Titelseite verweist auf seine Leistungen in Kriegs- und Friedenszeiten; unten links das Familienwappen. Die Veröffentlichung enthält verschiedene Aufsätze über Hindenburgs Leben und Wirken durch die Brille seiner Zeit.
[EH]