Mit der Zeit werden die Gefäßwandungen etruskischer Bucchero-Keramik dicker. Daher tragen die späteren Produkte die Bezeichnung "pesante" (ital. schwer).
Form und Dekor der Bucchero-Gefäße zeigen fremde Einflüsse. Sie imitieren metallene Vorbilder, die seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. in großen Mengen ihren Weg nach Etrurien fanden. Da das Bankett (Symposion) infolge des griechischen Einflusses beim etruskischen Adel immer mehr an Bedeutung gewann, wurden vor allem Weinkannen und Trinkgefäße produziert.
Im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. waren die schwarzen Tonerzeugnisse eines der wichtigsten etruskischen Exportgüter ins heutige Spanien, Frankreich und nach Sizilien. Auch nach Griechenland wurde exportiert. Hier fanden etruskische Gefäßformen Eingang in das attische Keramikrepertoire.
Das führende Herstellungszentrum war Caere. Weitere Produktionsstätten waren Veji, Tarquinia, Vulci, Clusium und Volsinii, die sich in Dekorationsart und Tonfarbe voneinander unterscheiden lassen. Im 6. Jahrhundert v. Chr. entwickelten sich die Bucchero-Gefäße zur Massenware.
Diese Kanne imitiert mit seinen von Modeln geformten Figuren und Ornamenten und dem mit einem plastischen Löwenkopf endenden Henkel ein Bronzegefäß mit getriebenem Figurenschmuck. Figürlich erzählende Szenen sind in der schwarzen Buccherokeramik der Etrusker eher selten. (AVS)
Ehem. Sammlung August Kestner, Rom