Maria liegt auf einem mit kleinen Rhomben bedeckten Grund mit nach oben gebogenem Kopf, eng in Tücher gehüllt, auf einem Bett, das auf hohen Balusterfüßen steht. Zwischen den Füßen des Bettes ein in spitzen Schüsselfalten geraffter Vorhang, vor dem ein kleiner Schemel steht., Hinter Maria, in der Mittelachse der Platte, Christus, der die Seele Mariens in den Armen hält. Die puppenhafte Figur ist als Wickelkind dargestellt. Christus, dessen Füße nicht sichtbar werden, wendet den bärtigen Kopf nach links unten zu der toten Maria., Das Haar, in der Mitte gescheitelt, fällt gelockt auf die linke Schulter. Sein halsfreies Gewand ist in der Hüfte gegürtet. Der rechte Unterarm ist nackt, der linke vom Ärmel bis zum Handgelenk bedeckt. Seinen Kopf hinterfängt eine geperlter Kreuznimbus. Zu beiden Seiten des Lagers der Maria je sechs Apostel, davon nur zwei (Petrus und Paulus) als ganze Figur sichtbar. Die im Hintergrund stehenden Apostel zeigen scheibenförmige Heiligenscheine. Links und rechts vom Kopf Christi sieht man schwebende Engel, der linke hält in beiden Händen ein Tuch, der rechte trägt die Seele Mariens zum Himmel. Die Platte ist in die Vorderseite eines Buchdeckels eingelassen, der mit Spaltleder überzogen und mit Blindpressung verziert ist. An der rechten Seite der Holztafel sieht man die Reste des Buchverschlusses. Auf der Rückseite ist ein in zwei Kolumnen beschriebenes Pergamentblatt in Minuskelschrift aufgeklebt. Am unteren Rande steht in Kapitalen und in jüngerer Schrift: GLADBACH. Schrift und Ornamentik des Leders deuten auf das 15. Jahrhundert als Entstehungszeit des Einbandes. Die Elfenbeinplatte ist mit eisernen Nägeln in der Vertiefung des Buchdeckels befestigt.