Das in impressionistischer Manier gemalte Deckfarbenaquarell zeigt eine Ansicht von Hannover, die so heute nicht mehr vorhanden ist. Zu sehen ist der Neustädter Arm der Leine bzw. die Leineinsel. Der Maler stand auf der Brücke Ernst Auguststraße: Rechts befinden sich die Rückseiten der Häuser der Rademacherstraße und links die der Neuen Straße. Der Blick geht flussabwärts zur Inselstraßenbrücke. Weder die Straßen noch dieser Teil des Flusses existieren noch: Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Hannovers Innenstadt stark zerstört wurde, wurde dieser Leinearm zugeschüttet und die Leineinsel war Geschichte. Heute befindet sich hier die Straße Leibnizufer.
Neben diesem städtebaulichen Aspekt ist ein weiteres Detail des Gemäldes besonders interessant: Wer genau hinsieht, kann links im Fluss eine Plattform mit Wäscherinnen erkennen. Wie in anderen Städten am Fluss auch, wurde die Leine in Hannover zum Waschen der Wäsche genutzt. Allerdings dürfte dieser Anblick im Jahr 1930, in dem das Bild gemalt wurde, auch bereits Seltenheitswert gehabt haben.
Der Maler des Aquarells scheint Arthur Alexander Banté (1887-1951) zu sein.
[FA]