Inv.-Nr.: VO Ker 26
Fragment einer schmalen rechteckigen Fliese, deren beide Schmalseiten abgebrochen sind. Auf der Fliese befindet sich ein bandartiger Dekor, der an den Längsseiten durch einen grünen und einen gelben Streifen eingefasst ist. Auf dunkelblauem Grund zeigen sich eine grüne und gelbe Blattranke und eine große weiß-schwarze Blüte mit gezackten Blättern. Die Konturen des Dekors sind schwarz. Die Fliese soll aus der Omarmoschee in Jerusalem stammen und eine ältere Fliese nachahmen (vgl. HAUM, Altregistratur, Neu 733, Auflistung Kunstgewerbliches der Sammlung A. Vasel, Islamische Fliesen, Nr. 4, o. S.). Tatsächlich entspricht der Dekor persischen Fliesenmosaiken, die sich ab dem 12. Jahrhundert entwickelt hatten. Dabei wurden die verschiedenen farbigen Felder eines Ornaments mit Hilfe von Schablonen als Einzelteile aus einfarbigen Fliesen herausgeschnitten und danach in aufwändiger Arbeit zusammengesetzt. Das typische Erscheinungsbild eines solchen Mosaiks ist hier durch eine einfache Bemalung imitiert. (Schmitz, Claudia: Ethnographica in Braunschweig, hrsg. von Regine Marth (Sammlungskataloge des Herzog Anton Ulrich-Museums, Braunschweig; Bd. 19), Dresden 2016, S. 350, Kat. Nr. 516)
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