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Historisches Museum Hannover Alltag und Arbeit [VM 033099]
Hirschfänger mit Scheide und kleinem Besteck (Historisches Museum Hannover CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum Hannover / Reinhard Gottschalk (CC BY-NC-SA)
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Hirschfänger mit Scheide und kleinem Besteck

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Beschreibung

Hirschfänger: Klinge aus Stahl. Etwa ein Viertel der Klinge ist vergoldet und geätzt. Auf der Außenseite finden sich die Initialen „GR III.“ (Verweis auf den britischen König Georg III., der zugleich hannoverscher Kurfürst war) sowie jagdliche Trophäen. Auf der Innenseite sieht man das britische Wappen (vor 1801). Direkt davor sind in der Klinge die Initialen „J.H.F.“ angebracht. Auf dem Klingenrücken Herstellerbezeichnung „Johann Friedrich Raab a. Herzberg 1784“. Das Gefäß besteht aus einem gebogenen Hirschhorngriff mit Kappe, Parierstange und muschelförmigem Stichblatt aus Silber. Am Griffring fünf Meister- und Beschaustempel, die das Gefäß als zwölflötiges Silber und Arbeit des Wernigeroder Hofgoldschmiedes Carl Georg Küster (gest. 1774) ausweisen. Die Scheide aus Leder ist ebenfalls mit silbernen Beschlägen versehen und hat ein Fach für Nickmesser und Gabel.

Hirschfänger dienten als Jagdwaffe, um verwundetes oder krankes Rot- und Schwarzwild durch Herzstich zu töten. Das Nickmesser konnte benutzt werden, um Rehwild mittels Stich ins Genick zu töten oder es wurde zusammen mit der Gabel beim Zerlegen des Wildes benutzt. Bei der vorliegenden, aufwändig gefertigten Waffe handelt es sich um die privat beschaffte Dienstwaffe zur Uniform eines Försters im Kurfürstentum Hannover. Da es zur Zeit der Anfertigung des Hirschfängers im Harz drei Förster in hannoverschen Diensten gab, auf die die Initialen auf der Klinge passen, kann eine exakte Zuweisung zu einer Person nicht erfolgen. Auch die Diskrepanz zwischen der Fertigung des Gefäßes (vor 1774) und der Klinge (1784) kann nicht genau erklärt werden. Da die Montur im Wesentlichen dem damals geltenden Reglement entsprach, kann es sich entweder um Lagerware bei einem Nachfolger des Goldschmiedes Küster handeln oder um eine Wiederverwendung.

AF

Material/Technik

Stahl, Silber, Hirschhorn, Leder

Maße

Länge: 64 cm, Höhe: 9 cm

Literatur

  • Große Löscher, Gerhard (2005): Hannoversche Hirschfänger, Teil 1: Diensthirschfänger 1792-1866, in: Waffen- und Kostümkunde 2/2005. Sonnefeld, S. 149-174, hier S. 153f.
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Historisches Museum Hannover

Objekt aus: Historisches Museum Hannover

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