museum-digitalniedersachsen
STRG + Y
de
Museum August Kestner Antike Kulturen [1543]
Gladiator des Typs laquearius (Lassokämpfer) (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Detlef Jürges (CC BY-NC-SA)
1 / 4 Vorheriges<- Nächstes->

Gladiator des Typs paegniarius

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Bei diesem Objekt handelt es sich um die Hälfte einer zweiteiligen Gussform bzw. eines Formsteins. Sie diente zur seriellen Herstellung von kleinformatigen Gladiator-Figuren des Typs paegniarius vermutlich aus Blei. Die Form ist ein Unikum.
Der paegniarius gehört zu einer Klasse römischer Gladiatoren, die mit einer Peitsche. Das Stück ist sehr interessant, weil es vielleicht einen der größten Irrtümer in der Geschichte der Forschung über Gladiatorentypen verursacht hat, weil es seit dem späten 19. Jahrhundert traditionell als ein Laquearius identifiziert wurde. Lafayes Ausführungen (sein Eintrag im Dictionnaire des Antiquités Grecques et Romaines, hrsg. von Daremberg und Saglio) hatten einen immensen Einfluss auf spätere Gladiatur-Forschung, so dass sich die Vorstellung verbreitete, dieses Stück stelle einen laquearius (Lassowerfer) dar. Diese Einschätzung wurde jüngst von Alfonso Manas widerlegt. (AVS)

Ehem. Sammlung August Kestner, Rom

Material/Technik

Marmor / geschnitten

Maße

Länge: 12,2 cm, Höhe: 8,1 cm, Breite: 4,9 cm

Ausführliche Beschreibung

Kämpfer in Ausfallstellung n. l. auf niedriger rechtwinkliger Basis. Linker Arm gebeugt. In der Hand hält er die zum Wurf hochgeschwungenen Peitsche, in der schräg nach hinten gestreckten Rechten einen pedumähnlichen Stock. Bekleidet ist der Gladiator mit einem kurzen faltigen Schurz mit Gürtel und Stiefeln. Den linke Arm und die Schulter schützt eine Oberarmschiene, daneben trägt er noch Lederriemen.
Die Basis, auf der der paegniarius steht, schneidet mit der unteren Breitseite ab und dient als Füllloch beim Guss. An den Ecken der Oberseite und der beiden Breitseitenkanten befinden sich zylindrische Löcher zum Schließen der beiden Formteile während des Gusses.

Literatur

  • Baumeister, August (1887): Denkmäler des klassischen Altertums. Zur Erläuterung des Lebens der Griechen und Römer in Religion, Kunst und Sitte. Bd. 3. München - Leipzig, 2100 Abb. 2350 (dieses Objekt)
Karte
Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Verzicht auf alle Rechte. Sollte nur gewählt werden, wenn das Recht auf Rechte zu verzichten besteht.